KVB-AppHandyticket ist nur bei richtiger Voreinstellung preiswerter

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Symbolbild

Köln – Es ist das Zugpferd bei den Ticketangeboten der KVB: das Handyticket. Mit ihm wollen die Kölner Verkehrs-Betriebe gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Werden Einzel- und Tagestickets künftig nur noch über die KVB-App auf dem Mobiltelefon bezogen, spart das Papier, und die Ticketentwerter in der Bahn können abgeschafft werden. Darum freut sich die KVB-Führung darüber, dass der Anteil der Handytickets stetig steigt.

Drei Prozent Rabatt

Darum gibt sie drei Prozent Rabatt auf den digitalen Fahrschein. Und darum wirbt sie offensiv dafür. Doch Vorsicht: Die versprochenen Preisvorteile können sich still und heimlich ins Gegenteil verkehren, wenn der Kunde bei den Grundeinstellungen der KVB-App die „falsche“ Einstellung wählt.

Passiert ist das Stefan Mielchen aus Hamburg. Er ist zurzeit wegen der Möbelmesse in Köln unterwegs. Hier nutzt er die KVB und die entsprechende App. Doch schon beim ersten Ticket-Kauf über sein Handy traute er seinen Augen nicht. Ein Einzelticket in der Kategorie 1b für einen Erwachsenen wollte er sich herunterladen. In Papierform würde es 2,90 Euro kosten. Digital ist es wegen des Rabatts für 2,71 zu haben – so bewirbt es die KVB. Doch als Mielchen nochmals auf die Kostenzusammenfassung vor der Kaufbestätigung schaute, hielt er plötzlich inne. 3,20 Euro stand da als „Gesamtpreis“.

„Servicegebühr“ von 0,49 Euro

Eine „Servicegebühr“ von 0,49 Euro tauchte unvermittelt in der Auflistung auf. „Es gab vorher keinen Hinweis, dass diese Gebühr fällig ist und es wird auch nicht erklärt, wofür“, sagt der Hamburger.

So erstaunt wie der Kölnbesucher ist auch die Pressestelle der Verkehrs-Betriebe bei der Anfrage der Rundschau zu der „Servicegebühr“. Erst eine Nachfrage in der Fachabteilung ergibt: „Die Gebühr wird fällig, wenn bei den Bezahlungseinstellungen der App ,Mobilfunkrechnung’ eingegeben wird“, sagt ein Sprecher.

Dann nämlich würde der Mobilfunkbetreiber die Ticketkosten mit der KVB abrechnen und dem Kunden in Rechnung stellen – und dafür die Gebühr einziehen. Wissen kann dass der KVB-Kunde nur, wenn er tief in die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ einsteigt. Gesonderte Hinweise darüber hinaus gibt es nicht. „Bei den Einstellungen Kreditkarte und Lastschrift werden aber keine zusätzlichen Gebühren fällig“, erklärt der KVB-Sprecher.

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