Musik als BrückeKölns Festival der Religionen beeindruckt mit buntem Programm

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Sandra Jasmin und ihr Ensemble Ananda boten  hinduistische Tänze aus Indien dar.

Sandra Jasmin und ihr Ensemble Ananda boten  hinduistische Tänze aus Indien dar.

Köln – Abdullah Abraham, Anil Özalp, Deniz Sahin und Paul Fahlenkamp – vier junge Musiker mit alevitischen, jüdischen und muslimischen Wurzeln – zeigten beim Finale des Festivals der Religionen im Bürgerhaus Stollwerk das hoffnungsvolle Bild einer vielfältigen Generation mit interreligiöser Freundschaft und friedlicher Koexistenz. Über Musik den Dialog, Respekt und Toleranz zwischen Menschen verschiedener Religionszugehörigkeiten zu fördern, das war das Anliegen des zweiten Kölner Festivals der Religionen, veranstaltet vom Sommerblut Kulturfestival.

Seit zehn Jahren organisiert die Initiative „Faiths In Tune“ (etwa: „Glauben im Einklang“) interreligiöse Musikfestivals in London, Birmingham, Berlin, Turin, Dresden und nun zum zweiten Mal in Köln. „Wir wollen kulturelle und religiöse Vielfalt feiern. Dabei ermöglicht uns die Musik einen ganz besonderen Zugang zu unseren Mitmenschen und erleichtert es uns, Ängste abzulegen und aufrichtiges Interesse für unser Gegenüber zu entwickeln. Nie war das notwendiger als heute“, sagte Direktorin Anja Fahlenkamp. Gegen rechtspopulistische und fremdenfeindliche Tendenzen müsse man entschieden Position beziehen. „Pluralismus und Multikulturalität stellen keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung für unsere Gesellschaft dar.“

Viel Abwechslung auf der Bühne

Auf der Bühne präsentierten Solisten und Ensembles ein abwechslungsreiches Programm. Der jüdisch-chassidische Künstler Alex Jacobowitz aus New York brachte jüdische Musik auf einem Marimba-Xylophon zum Leben. Babdullah Abram sang arabische und westliche Lieder und baute so Brücken zwischen seinem Heimatland Syrien und seiner neuen Heimat Deutschland. Das Tanzensemble der Polnischen Katholischen Mission Wuppertal präsentierte die Gesangs- und Tanzvorstellung „Auf dem Krakauer Markt“. Das Sufi Zentrum Rabbaniyya huldigte dem Dhikr-Gesang und dem Sema-Tanz des Drehenden Derwisch. Pianist Erdal Sahin spielte Musik aus der spirituellen Tradition des Alevitentums.

Markt der Vielfalt zeigt verschiedenste Projekte

Auf dem Markt der Vielfalt stellten sich Religionsgemeinden, interreligiöse Initiativen und soziale Projekte vor. Der Verein „BIRD. Bündnis Interreligiöses Deutschland“ veranstaltet jährlich interreligiöse Friedenskonzerte unter dem Motto „Zuerst Mensch – in Musik vereint.“ Dabei musizieren Menschen unterschiedlicher Religionen gemeinsam.

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„Wir demonstrieren, dass ein friedliches Miteinander nicht nur möglich, sondern auch ungemein bereichernd ist“, sagte Vorsitzender Sebastian Römisch. Der Oboist der Sächsischen Staatskapelle Dresden kann sich ein solches Konzert auch in der Philharmonie vorstellen. Rolf Emmerich, Leiter des Sommerblut Festivals, plant das dritte Festival der Religionen zu Pfingsten 2023.

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