Nach 18 JahrenJochen Ott legt Vorsitz der Kölner SPD nieder

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Jochen Ott.

Köln – Paukenschlag in der Kölner SPD: Bei einem Treffen des Unterbezirksvorstands mit den Vorsitzenden der SPD-Ortsvereine, Stadtbezirke und Arbeitsgemeinschaften am Montagabend hat Parteichef Jochen Ott (44) verkündet, dass er beim Parteitag am 16. März nicht wieder für das Amt des Parteivorsitzenden kandidieren wird. Ott stand 18 Jahre lang an der Spitze der Kölner SPD, seine Ankündigung hat viele in der Partei überrascht. Seine Ämter als stellvertretender SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag und Vorsitzender in der SPD-Region Mittelrhein will er fortführen. 

Nachfolgerin von Jochen Ott soll die Diplom-Kauffrau Christiane Jäger (55) werden. Sie arbeitet im Amt für Stadtentwicklung und wäre die erste Frau an der Spitze der Kölner SPD. Jäger hat früher den Referentenstab im Büro des SPD-Oberbürgermeisters Jürgen Roters geleitet. Bei der Konferenz präsentierte Ott ein komplettes Personaltableau für die Erneuerung der Parteispitze, das der geschäftsführende Unterbezirksvorstand zuvor einmütig beschlossen hatte. Sowohl die Landtagsabgeordnete Gabriele Hammelrath als auch der Bundestagsabgeordnete Rolf Mützenich werden den Parteivorstand verlassen. Für sie sollen Katharina Letzelter (25) und Fabian Stangier (31) nachrücken. Die Landtagsabgeordnete Susana dos Santos-Hermann (50) soll stellvertretende Parteivorsitzende bleiben, auch Schatzmeister Sebastian Bucher (34) bleibt im Amt. Sarah van Dawen-Agreiter (31) wird Schriftführerin.

In den vergangenen Wochen war in der Kölner SPD darüber spekuliert worden, dass es beim Parteitag zu einer Kampfkandidatur um den Parteivorsitz kommen können, als mögliche Gegenkandidatin galt Susana dos Santos Herrmann. Unter dem Druck der Stadtwerke-Affäre um Otts langjährigen Weggefährten, Ex-SPD-Fraktionschef Martin Börschel, hatten viele in der SPD gefordert, dass auch es auch an der Parteispitze zu einer personellen Neuausrichtung kommen müsse. Dafür sei nun der Grundstein gelegt, erklärte Ott: „Mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 ist es mir wichtig, dass die Führungsspitze der KölnSPD jünger und weiblicher wird. Dafür haben wir jetzt ausreichend Vorlauf und können gemeinsam die Weichen stellen.“

Die Personalvorschläge wurden nach Angaben der Partei von der Versammlung am Montagabend ohne Abstimmung mit großer Zustimmung aufgenommen. Am Donnerstag befasst sich der SPD-Vorstand mit den Vorschlägen, die Entscheidung trifft der Parteitag am 16. März. Jochen Ott zeigte sich zuversichtlich, dass die 301 Delegierten dort die Personalvorschläge unterstützen. „So werden wir für die Kommunalwahl 2020 gut gerüstet sein“, sagte Ott.

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