Neue Hochhäuser in Köln„Düxx“ und „Mattes“ sollen Nachbarn in Deutz werden

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Nachbarn: So sollen das Hochhaus „Düxx“ und sein Partner „Mattes“ aussehen.

Köln – Bis Ende 2025 soll das neue 60-Meter-Hochhaus namens „Düxx“ an der Siegburger Straße stehen. So ist zumindest der aktuelle Zeitplan der Strabag Real Estate, eines Tochterunternehmens der Strabag. Der Zeitplan hängt aber unter anderem davon ab, wie schnell Kölner Politik und Verwaltung arbeiten. Denn vor dem Bau des Bürohauses braucht es ein neues Planrecht, derzeit ist ein solches Hochhaus an dieser Stelle nicht erlaubt – und Teile der Bürger fürchten eine unzumutbare Verschattung oder bezeichnen den Standort im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung nicht als Umfeld für ein Hochhaus. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Effekte im weiteren Verfahren zu prüfen.

Hochhaus-Bau ist in Köln ein emotionales Thema

Hochhaus-Bau ist in Köln ein emotionales Thema, das hat zuletzt die Diskussion um das 39 Meter hohe und leer stehende Haus am Friesenplatz gezeigt (wir berichteten). Ein Joint Venture wollte dort ein 99-Meter-Haus bauen, die Stadt kann sich 67 Meter vorstellen – erlaubt sind an der Stelle sogar nur 22,50 Meter. Der frühere Frankfurter Planungsdezernent Martin Wentz hatte der Rundschau gesagt: „Das bisherige Kölner System hat sich aber eigentlich nie an städtebaulichen Kriterien orientiert, sondern ist eher nur eine Vermeidungsstrategie gefahren. Im inneren Stadtbereich gibt es keine Hochhäuser und sonst ist alles frei verhandelbar.“

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Nun ist die Siegburger Straße nicht der Friesenplatz und der Standort gehört auch nicht zum bisherigen Höhenkonzept für die Innenstadt, die Höhenbegrenzung von 22,50 Meter spielt dort also keine Rolle. Das Regelwerk erlaubt nur in Ausnahmen Höhen von mehr als 22,50 Meter.

Um Klarheit auch außerhalb der Innenstadt zu schaffen, lässt die Stadtverwaltung gerade ein neues Höhenkonzept für ein viel größeres Stadtgebiet erstellen, und zwar mit dem Äußeren Grüngürtel auf beiden Rheinseiten als Grenze. Der Zeitpunkt, wann das Konzept fix ist, steht noch nicht fest. Laut Stadt wird der „Düxx“-Standort aber vermutlich nicht dazu zählen, sie teilte mit: „Auch das sich in Arbeit befindliche Höhenkonzept wird zu den Flächen an der Siegburger Straße voraussichtlich keinen Regelungsinhalt bereitstellen. Die Planung verläuft somit ungeachtet dessen.“

Zwei neue Hochhäuser sollen sich gegenüberstehen

Beispielsweise hatte Manfred Müller (Linke) aus der Bezirksvertretung Innenstadt Bedenken angesichts der Höhe geäußert. Doch die 19-köpfige Bezirksvertretung stimmte am Donnerstag mehrheitlich dafür, die Vorgaben für einen Bebauungsplan-Entwurf abzunicken. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) sagte, die Diskussion habe schon lange genug gedauert. „Es geht hier auch um ein Unternehmen, das tausende Arbeitsplätze in der Region sichert.“ Es sei nun an der Zeit, die Planungen auch umzusetzen. Nächste Woche beschäftigt sich der zuständige Stadtentwicklungsausschuss damit.

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Das Hochhaus ist eines von zwei benachbarten neuen Häusern, die die Strabag Real Estate baut. Das andere heißt „Mattes“, beide firmieren unter dem Namen „Mattes & Düx“ (siehe Info-Text). Das Design für die Häuser ist das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs, es setzte sich Gernot Schulz aus Köln durch. Auf der Fläche befand sich früher die Hauptverwaltung der Strabag AG, sie ist ins zweite Glied gerückt und liegt östlich. Das Unternehmen bezeichnet sich als Nummer eins im deutschen Verkehrswegebau.

Später soll „Düxx“ mit einem weiteren Hochhaus-Neubau im gegenüberliegenden Deutzer Hafen eine „Torsituation“ bilden. Doch der Umbau des Hafens vom Industrieareal zum Wohn- und Arbeitsviertel beginnt gerade erst langsam.  

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