Neuer KonzernbeauftragterStadtwerke stärken Lobbyarbeit

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In neuer Funktion bei den Stadtwerken: Dr. Michael Paul

In neuer Funktion bei den Stadtwerken: Dr. Michael Paul

Köln – Der Kölner Stadtwerke-Konzern hat eine neue Stabsstelle für Verbandstätigkeit und Interessenvertretung geschaffen. Seit dem 15. März ist der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Paul Konzernbeauftragter für diesen Bereich. Er soll sich dort, so teilte der Konzern auf Rundschau-Anfrage mit, unter anderem um „politikgenerierte Risiken“ kümmern, aber auch die Anliegen der Stadtwerke auf den verschiedenen politischen Ebenen (Land, Bund, Europa) und in Verbänden besser zur Geltung bringen. Lobbyarbeit will Paul diese Aufgabe nicht nennen. „Interessenvertretung ist ein schöneres Wort dafür“. Sein CDU-Parteibuch spiele dabei keine Rolle, wohl aber sein politisches Vorleben, sagt Paul. Er saß für die CDU im Stadtrat, war Aufsichtsratsvorsitzender von AWB und AVG, bevor er 2009 in den Bundestag einzog. 2013 wollte sich der heute 51-Jährige nicht mehr um ein Mandat in Berlin bewerben, weil er näher bei seiner Frau und der kleinen Tochter Anna-Lena sein wollte. Paul kehrte als Beamter zurück ins Bundesumweltministerium, das auch einen Dienstsitz in Bonn hat.

Es sei in der neuen Position „wichtig, dass man Kontakte hat“, sagt Paul und räumt freimütig ein: „Wenn ich diese Kontakte aus meiner politischen Tätigkeit nicht gehabt hätte, säße ich jetzt nicht hier“.

Als Konzernbeauftragter berichtet Paul nun direkt an Rheinenergie-Chef Dr. Dieter Steinkamp, soll aber für alle Konzerngesellschaften „die Verbandsarbeit und die Abstimmung im politischen Raum“ erledigen und die jeweiligen Vorstände davon entlasten.

Zum finanziellen Aufwand der neuen Stabsstelle wollten sich die Stadtwerke gestern nicht äußern. Es handele sich um „die üblichen Arbeits- und Personalkosten“. Martin Börschel, SPD-Fraktionschef im Rat und Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrates, unterstrich, bei Pauls Bestellung habe „nur die Qualifikation im Vordergrund gestanden“.

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