Pläne für Neubau in KölnGrüne halten DEVK-Hochhaus für „wenig sinnvoll“

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Parkanlage und Zugang zur Rheinpromenade sieht der Entwurf des neuen Firmensitzes der DEVK vor.

Köln – Die Grünen halten ein Hochhaus für die DEVK nicht für realistisch – zumindest nicht so, wie der Versicherer es von seinen Architekten hat planen lassen. Nachdem der Konzern mit einem Wegzug aus Köln gedroht hatte, meldet sich die stärkste Fraktion im Rat zu Wort. Grünen-Politikerin Sabine Pakulat ist Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses und erklärt: „Auch wenn ein angedachtes Hochhaus von 145 Metern Höhe mit vielen Zusatznutzungen wie Hotel und Gastronomie an diesem Standort wenig sinnvoll ist, soll der Versicherer natürlich seinen Firmenbedarf für Büros komplett verwirklichen können.“

Die DEVK gehöre zu Köln und werde weiter einen Platz in der Stadt haben. Allerdings zweifeln die Grünen die vom Versicherer angedachten Extras wie beispielsweise ein Fitnessstudio oder ein Supermarkt in der untersten Ebene an. Der Konzern will damit laut eigener Aussage einen Mehrwert für das Riehler Viertel schaffen. Doch Pakulat stellt das in Frage: „Höhe ist immer eine Konsequenz aus dem Bedarf der Firma und was an Nutzung vor Ort gefragt ist.“

Buntes Viertel oder kaltes Bürogebäude?

Die Frage ist: Benötigt das Riehler Viertel weitere Cafés, Restaurants oder einen Nahversorger? DEVK-Vorstand Bernd Zens sagt: „Wir haben dort eine bunte Nutzung vorgeschlagen, um das Gebäude lebendiger zu machen.“ Die DEVK habe nichts gegen einen niedrigeren Bau, jedoch sei dieser dann ein reiner Bürobau, der besonders am Wochenende gut aussehe, wo aber sonst nicht viel passiere.

Was den tatsächlichen Bedarf an Bürofläche angeht, verrät Zens der Rundschau: „Wir haben das Gebäude nicht so geplant, dass wir an Tag null das Hochhaus vollkriegen.“ Im Gegenteil, beim aktuellen Wachstum der Firma, die laut Zens jährlich im Schnitt 50 bis 70 zusätzliche Mitarbeiter einstellt, wäre die geplante Bürofläche erst zwischen 2040 und 2042 gefüllt.

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Im Grunde sind sich Politik und die DEVK jedoch einig, auch wenn die Fronten derzeit verhärtet wirken. Denn Grüne, aber auch SPD und FDP pochen ebenso wie der Versicherer darauf, dass im September über die Parameter für die Architekten abgestimmt werden soll. „Die Stadtverwaltung sollte der Politik nach der Sommerpause zügig eine Vorlage zum Beschluss vorschlagen, die den Rahmen für einen städtebaulichen Wettbewerb absteckt“, erklärt Pakulat und betont: „Die künftige Lösung für die DEVK wird auch eine wertvolle Orientierungsgröße für das neue Höhenkonzept der Stadt Köln sein.“

Bernd Zens bekräftigt, dass der üppig geplante Unterbau mit Geschäften ein zusätzliches Angebot mit Blick auf die Entwicklung der Stadt gewesen sei. Auf die Nachricht, dass der Versicherer Köln verlassen könnte, sei gleich tags darauf eine Gesprächseinladung aus Leverkusen gekommen.

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