VorreiterKöln startet eigene Kommunikations-App für Schulen

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Schule 2.0

Nicht nur fürs Smart­pho­ne: Stadt­di­rek­tor Stephan Keller (r.) und Andreas Noack prä­sen­tie­ren die neue App.

Köln – Von Schul-Nachrichten wie „Die Heizung ist kaputt, morgen fällt der Unterricht aus“ bis „Die neuen Pläne für die Pausenaufsicht sind da“: Alles, was früher auf Schwarzen Brettern in Schulen stand, kann künftig über eine neue App direkt Schülern, Lehrern oder Eltern aufs Smartphone, Tablet oder ein anderes internetfähiges Gerät zuhause geschickt bekommen.

Köln ist bundesweit die erste Stadt, die mit der gesicherten Datenplattform „Kiks“ arbeitet, Kurzform für „Kommunikation und Information für Kölner Schulen“. Damit möchte die Stadt die Kommunikation der ganzen Schulgemeinschaft digital „auf eine neue Stufe heben“, sagte gestern Kölns Stadtdirektor Stephan Keller bei der Vorstellung der App auf der Bildungsmesse „didacta“.

Köln geht als erste Kommune mit dieser eigenen Version der Schulcloud an den Start, entwickelt von der „heinekingmedia GmbH“. Die ersten 15 Kölner Schulen, vor allem Berufskollegs, Gymnasien und Gesamtschulen, haben bereits die App und werden jetzt geschult. Sie sieht ähnlich aus wie der Messengerdienst Whatsapp – wobei Kiks den deutschen Sicherheitsbestimmungen entspreche, unterstreichen die Entwickler.

Mit Blick auf die Nutzung von Whatsapp & Co. trotz problematischen Datenschutzes betont Keller: „Es hilft nicht zu sagen, darüber dürfen keine Lehrmaterialien verteilt werden. Wir müssen Alternativen bieten.“ Mit Hilfe von „Kiks“ seien private und schulische Kommunikation gut zu trennen. Die Schul-App bündelt verschiedene Funktionen und leistet noch mehr als ein digitales Schwarzes Brett für die Schule 4.0. Es können individuelle Stunden- und Vertretungspläne verschickt sowie aktuelle Infos, Arbeitsunterlagen ausgetauscht oder Materialien gespeichert werden. Die Nachrichten-Kanäle, Channels, werden gezielt eingerichtet für Absender und Adressaten – ob innerhalb einer Klasse, unter Lehrern oder von der Schulleitung zu Schülern und Eltern, die von den Kindern zur Teilnahme „eingeladen“ werden. Die App funktioniert nicht über Handynummern, sondern mit Passwort und Benutzernamen. Nutzer können genau steuern, wer die Infos schreiben und lesen darf.

„Datenschutzkonformer“ Messenger-Dienst soll folgen

Gedacht ist die digitale Plattform vor allem für die Kommunikation innerhalb einer Schule. Organisatorische, pädagogische und didaktische Inhalte können versandt werden, Aufgaben, auch Zensuren etwa. Neu hinzu kommt in Kürze ein „datenschutzkonformer“ Messenger-Dienst, um Nachrichten auszutauschen, zu chatten. „Schüler können dabei auch lernen, dass man mit dem Handy nicht nur daddeln, spielen kann“, sagt Andreas Noack von „heinekingmedia“. Die Nutzung ist mit allen internetfähigen Geräten möglich. Alle interessierten Schulen, die die App nutzen möchten, können dies bei der Stadt beantragen. Der Schulträger trägt die Kosten; sie betragen pro Schüler im Schnitt ein bis zwei Euro pro Jahr für die Nutzung, rund 1300 pro Schule und Jahr. Den Support übernimmt Netcologne.

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