RathausNeue Finanz-Software sorgt in Euskirchen für Verdruss

Lesezeit 2 Minuten
Geld für Fraktionen1

Das Rathaus in Euskirchen (Symbolbild)

Euskirchen – Die Umstellung auf eine neue Finanz-Software bereitet der Stadt Euskirchen große Schwierigkeiten. Die Übertragung der Daten aus dem alten System dauert deutlich länger als anfangs gedacht. „Es macht zurzeit keinen Spaß, das ist alles mehr als ärgerlich“, sagte Kämmerer Klaus Schmitz in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Eine Folge ist, dass die Verwaltung noch kein vollständiges Exemplar des Stadthaushalts für 2020 erstellen konnte. Den Politikern wurde am 12. Dezember lediglich ein reiner Satzungsentwurf zur Verfügung gestellt.

Die Verabschiedung des Etats ist verschoben

Mittlerweile geht der Finanzchef davon aus, dass er den Fraktionen erst in der Woche vor Karneval „einen rechtskonformen Haushalt zuleiten“ wird. Dadurch verzögern sich die Beratungen im politischen Raum. Die Verabschiedung des Etats durch den Stadtrat ist deshalb vom 5. auf den 31. März verschoben worden.

Wie Schmitz berichtete, verliefen schon die Vorarbeiten für die Software-Umstellung sehr schleppend. Dann fiel Mitte November wegen Krankheit der Spezialist aus, den das Rechenzentrum SIT, mit dem die Stadt kooperiert, der Verwaltung zur Seite gestellt hatte. „Das Rechenzentrum hat uns anschließend zwar Ersatzleute geschickt; sie mussten sich aber selbst erst in die Materie einarbeiten, weil sie nicht an den Vorarbeiten beteiligt waren“, erklärte Schmitz.

Beiträge sind nicht eingezogen

Da unter anderem Haushaltsdaten bei der automatisierten Einspielung in die neue Software falsch übertragen wurden, kam es zu Problemen im Tagesgeschäft, so Schmitz. Auszahlungen und Buchungen durch die Stadtverwaltung waren erst wieder seit Mitte Januar möglich. Kita-Beiträge und Baugenehmigungsgebühren seien nicht pünktlich eingezogen worden, nannte Schmitz weitere Beispiele. Mittlerweile jedoch kämen „einige Dinge besser ans Laufen“, ergänzte er am Freitag.

Das könnte Sie auch interessieren:

Was den 2020er-Etat anbelangt, kalkuliert die Kämmerei momentan bei Gesamtaufwendungen von gut 165 Millionen Euro mit einer Unterdeckung in Höhe von 10,7 Millionen Euro. Das Defizit könne die Stadt durch Mittel aus der Rücklage ausgleichen, so Schmitz.

Rundschau abonnieren