KraftdreikampfHelena Decker aus Gemünd startet bei der Weltmeisterschaft in Istanbul

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Gemünd Helena Decker

Ein Traum erfüllt sich für Helena Decker mit der WM-Teilnahme.  

Schleiden-Gemünd – Stark, stärker, am stärksten – wenn Helena Decker die Bühne betritt, dann ist klar, dass Höchstleistungen zu erwarten sind. Die Gemünderin hat sich im Kraftdreikampf einen Namen gemacht und konnte im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften den Sieg bei den Juniorinnen bis 57 Kilogramm erringen. Nun will sie diesen Erfolg noch toppen und stellt sich bei der Weltmeisterschaft, die in diesen Tagen in Istanbul stattfindet, dem Wettbewerb mit den Besten.

„Mein Ziel ist, unter die Top Fünf zu kommen“, benennt sie ihre Vorstellung. Sie empfinde jedoch allein schon die Teilnahme als eine Ehre. Denn die Pandemie hat den Wettkampfkalender immer wieder durcheinandergeworfen. „Das hat sich hingezogen, nachdem im Frühjahr 2021 erst einmal die Deutschen Meisterschaften wegen Corona abgesagt wurden, die dann im August nachgeholt wurden“, beschreibt sie die Abläufe.

Helena Decker ist an Nummer drei gesetzt

Für den Wettkampf, der am Donnerstagnachmittag stattfinden wird, ist sie an Nummer drei gesetzt. Das muss allerdings nicht allzu viel heißen, wie Decker erklärt: „Welche Ergebnisse für die Meldung verwendet werden, wird in jedem Land anders gehandhabt.“ Manche verwenden Wettkampfergebnisse, andere wiederum die besten Trainingsleistungen.

Live dabei sein

Kraftdreikampf, international als Powerlifting bekannt, ähnelt dem Gewichtheben. Allerdings ist es im Gegensatz dazu keine olympische Disziplin. Es ist unterteilt in die drei Disziplinen Kreuzheben, Kniebeugen und Bankdrücken. Relevant für die Platzierung ist nur das erzielte Gewicht.

Die WM-Wettbewerbe können im Internet live verfolgt werden. Am Donnerstag, 1. September, um 16 Uhr startet der Wettbewerb der Juniorinnen bis 57 Kilogramm, in dem Helena Decker gemeldet ist. Auf der Internetseite können auch die Ergebnisse abgerufen werden. (sev)

Auch wenn die Szene weltweit aktiv ist, folgen sich die Sportler gegenseitig über die sozialen Netzwerke. Zwei Konkurrentinnen aus Spanien und Frankreich haben nach Deckers Einschätzung einen großen Vorsprung – die werde kaum jemand einholen. „Die sind extrem stark, kurz vor dem Weltrekord“, sagt sie. Doch dahinter werde es eng. Ihre Schätzung? „Ich würde sagen, dass mir zehn Leute gefährlich werden können.“

Weltmeisterschaft ist der erste internationale Wettkampf

Mittlerweile steigt die Nervosität. „Ich habe noch nie einen internationalen Wettbewerb gemacht“, gibt sie zu bedenken. Das Kampfgericht sei besser geschult, alles werden von Kameras beobachtet, alles sei etwas strenger. Aber: „Ich versuche, unvoreingenommen zu sein.“

Um die Wettkampfpraxis stand es bei Decker in der Corona-Zeit nicht so gut. Die deutsche Meisterschaft, bei der sie vier Deutsche Rekorde aufgestellt hat, war der bislang letzte ernsthafte Wettbewerb – nur einen kleinen habe sie noch absolviert. Ansonsten habe sie viel mit ihren Trainer Hendrik Becker in Köln gearbeitet. „Ich war noch nie so stark“, sagt sie selbstbewusst. Seit Ende März bereitet sie sich konzentriert auf die WM vor. „Wenn das Gewicht nicht vom Boden geht, stellen sich einem schon die Haare im Nacken auf“, ist sie ehrlich. Generell sei die Vorbereitung erfolgreich gewesen.

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Nach dem Wettbewerb will Decker noch ein paar Tage Urlaub in der Türkei machen. Dann folgt die nächste Deutsche Meisterschaft, die allerdings bei der Gemünderin nicht im Fokus steht. „Da ich im Nationalkader bin, starte ich da auch, doch eine Gewichtsklasse höher.“ Den Stress, den Wasserhaushalt zu regulieren, um in ihrer Gewichtsklasse bis 57 Kilo zu starten, wolle sie sich nicht antun.

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