Vor acht Jahren verschwand Ralf K. spurlos. Der Fund seiner Leiche in einer Garage sorgt für Bestürzung.
Leiche in Garage gefundenFamilie und Kollegen aus NRW hofften acht Jahre „auf ein gutes Ende“

Blumen und Kerzen zum Andenken (Symbolfoto).
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Acht Jahre lang wurde Ralf K. vermisst. Der damals 41 Jahre alte dreifache Familienvater war am 2. Februar 2017 spurlos verschwunden. Die Familie, aber auch Freunde und Kollegen des Vermissten glaubten bis zuletzt an ein Wunder. Doch am Montag (10. November) teilte die Polizei mit, dass seine Leiche gefunden wurde.
Die sterblichen Überreste waren wenige Wochen zuvor in einer Garage im Essener Stadtteil Borbeck gefunden worden. Eine Obduktion und ein DNA-Abgleich bestätigten inzwischen, dass es sich um den Vermissten aus Essen-Kettwig handelt.
Seit acht Jahren vermisst: Familie, Freunde und Kollegen suchten unermüdlich nach Ralf K.
Der Tote wurde wohl nur durch Zufall gefunden. Eine Hausverwalterin hatte die Garage drei Wochen zuvor geöffnet und ein Auto darin entdeckt. Weil ihr dies verdächtig vorkam, alarmierte sie die Polizei. Der Leichnam befand sich den Ermittlungen der Polizei zufolge die vergangenen acht Jahre auf dem Fahrersitz des Wagens. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung lagen nicht vor.
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Die lange Zeit der Ungewissheit muss für die Familie eine große Belastung dargestellt haben. Der Vermisstenfall Ralf K. löste auch über die Stadtgrenzen Anteilnahme aus. Der Vermisste hatte drei Töchter, die zum Zeitpunkt seines Verschwindens noch im Vor- und Grundschulalter waren.
Wir haben in der schweren Zeit nach seinem Verschwinden in engem Kontakt zu seiner Frau und seiner Familie gestanden.
Auch die Kollegen von Ralf K. sowie seine Freunde beteiligten sich an der Suche. Ein privater Suchaufruf auf Facebook wurde zehntausende Male geteilt. Der 41-Jährige war für die Biermarke „König Pilsener“ als Gebietsleiter tätig und in der Rüttenscheider Gastro-Szene bekannt. Bei seinen Kollegen sei er sehr geschätzt und beliebt gewesen, heißt es.
„Wir haben in der schweren Zeit nach seinem Verschwinden in engem Kontakt zu seiner Frau und seiner Familie gestanden und gemeinsam mit ihnen auf ein gutes Ende gehofft“, berichtet Anno Zilkens, Geschäftsführer der König-Brauerei, auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Ralf K. vermisst: Umfangreiche Suchmaßnahmen acht Jahre ergebnislos
Umfangreiche Suchmaßnahmen, bei denen nach dem Verschwinden des Familienvaters 2017 unter anderem ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, blieben erfolglos. Die Polizei ging auch damals schon Hinweisen auf das Dienstfahrzeug nach, mit dem Ralf K. offenbar unterwegs war.
„Im Rahmen der damaligen Ermittlungen waren die Beamten bereits der Frage nachgegangen, ob der Vermisste möglicherweise eine Garage angemietet hatte“, teilte die Polizei jetzt mit. Auf ein mögliches Mietverhältnis ergaben sich jedoch keine Hinweise.
König-Brauerei nach Lechenfund in Garage tief bestürzt
Mit dem Leichenfund in der Garage in Essen-Borbeck nahm die Suche nach dem Vermissten acht Jahre später ein tragisches Ende. „Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer haben wir erfahren, dass unser geschätzter und beliebter Kollege Ralf tot aufgefunden wurde“, so das Kollegium von „König Pilsener“.
Geschäftsführer Anno Zilkens weiter: „Jetzt, wo traurige Gewissheit herrscht, sind die Gedanken der Geschäftsführung der König-Brauerei und der Bitburger Braugruppe sowie vieler Kolleginnen und Kollegen, die Ralf persönlich kannten, mehr denn je bei seiner Frau, seinen Kindern, seiner Familie, seinen Freunden und all jenen, für die Ralf ein geliebter und wichtiger Mensch war. Wir wünschen ihnen in dieser schweren und aufwühlenden Zeit von Herzen viel Kraft und Unterstützung.“

