Freudenthaler WegEinbahnstraße wird getestet – Neuregelung des Durchgangsverkehrs

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Die Einbahnstraßenregelung in Schlebusch hat sich nicht bewährt.

Die Einbahnstraßenregelung in Schlebusch hat sich nicht bewährt.

Leverkusen – Es allen Recht zu machen – das ist vor allem beim Thema Verkehr ein besonders schwieriges Unterfangen. Im Februar hatten Schlebuscher Bürger den Antrag gestellt, den Freudenthaler Weg vom Durchgangsverkehr zu entlasten, der durch die Bauaktivitäten in dem Bereich zwischen Friedhof Scherfenbrand und Freudenthaler Sensenhammer zuletzt stetig gewachsen ist. Die Bezirksvertretung III hat dem Antragssteller zugestimmt und eine Einbahnstraßenregelung für den Freudenthaler Weg beschlossen, dieser sollte für eine Testphase von sechs Monaten nur aus der Wohnsiedlung in Richtung Bensberger Straße befahrbar sein.

Dafür müsste allerdings in der Straße am Märchen ein Durchfahrtsverbot aufgehoben werden. Eine Verkehrszählung vor und nach der Testphase sollte Aufschluss über deren Erfolg bringen. Nun hat diese Testphase bislang nicht stattgefunden, da sie in Zeiten von Corona und Wir-bleiben-Zuhause wenig repräsentativ gewesen wäre. Das hat den Anwohnern der Straße am Märchen die Möglichkeit eröffnet, ihrerseits mit einem Bürgerantrag zu reagieren. „Wir sind bereit, unseren Anteil am Verkehr zu übernehmen, aber die genannte Lösung fördert den Schleichverkehr zwischen Bensberger und Mülheimer Straße“, sagt der Antragssteller.

„Befürchtung, dass unserer Beschluss die schlechtere Lösung ist.“

Die Anwohner wollen ihr Durchfahrtsverbot deshalb behalten – und schlagen vor, die Einbahnstraßenregelung für den Freudenthaler Weg umzukehren. „Das hat außerdem den Vorteil, dass keine Beschilderung geändert werden müsste und der Verkehr über den Freudenthaler Weg entspannter werden würde, weil Heimkehrer für gewöhnlich langsamer fahren, als wenn man morgens dringend zu einem Termin muss.“ Die Stadtverwaltung beurteilt die Lage ähnlich. Friedhelm Laufs, Fachbereichsleiter Straßenverkehr erläutert: „Die Regelung Am Märchen hat ein lange Begründung, weil wir früher hier sehr viel Abkürzungsverkehr hatten.“

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Er sei wenig begeistert gewesen, als er den Beschluss der Bezirksvertreter gelesen habe. „Das bedeutet wesentlich mehr Belastung für die Anwohner am Märchen, aber nur wenig Entlastung für den Freudenthaler Weg, weil neuer Verkehr dazu kommt.“ Bezirksvorsteher Frank Schönberger fasst schließlich zusammen, was wohl die meisten seiner Kollegen denken: „Ich habe mittlerweile die Befürchtung, dass unserer Beschluss die schlechtere Lösung ist.“

Testphase nach den Sommerferien geplant

Allerdings habe man diese ja mit dem vorherigen Antragssteller besprochen und stehe gewissermaßen im Wort – auch wenn die neue Lösung damals gar nicht zu Diskussion stand. Michael Prangenberg (CDU) schlägt vor, beide Lösungen für jeweils drei Monate zu testen und mittels Verkehrsführung die bessere zu ermitteln. Das ist viel Aufwand und das Ergebnis könnten durch die kurze Vergleichszeit verfälscht werden. Und der neue Antragssteller will eigentlich gar keine Testphase für eine Durchfahrt Am Märchen, damit Autofahrer sich nicht an die neuen Abkürzungen gewöhnen.

Schließlich gelingt den Bezirksvertretern die Quadratur des Kreises mit diesem Beschluss: Der erste Antragssteller aus dem Freudenthaler Weg soll gefragt werden, ob er mit der Einbahnstraßenregelung in die Siedlung hinein einverstanden ist. Stimmt er zu, soll diese Lösung nach den Sommerferien für sechs Monate getestet werden. Stimmt er nicht zu, werden beide Lösungen jeweils für drei Monate getestet. Besonders in Wahlkampfzeiten soll schließlich kein Bürger zurückgelassen werden.

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