Hamsterkäufe im GetränkemarktLeere Flaschen sind Mangelware

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Das Lager im Getränkehandel von Michael Armbruster in der Fixheide ist weiterhin gut gefüllt.

Das Lager im Getränkehandel von Michael Armbruster in der Fixheide ist weiterhin gut gefüllt.

Leverkusen – Trotz der immer noch anhaltenden Hamsterkäufe verspricht der Handel, dass die Versorgung auch dem erhöhten Bedarf standhalten wird. Die Zulieferungen von Lebensmitteln, Hygieneprodukten und weiteren Gütern sollen zurzeit leere Regale alsbald wieder auffüllen. Auch Getränke schaffen sich viele jetzt auf Vorrat an, um für den Fall einer Quarantäne für zwei Wochen gut aufgestellt zu sein. Leverkusens Getränkemärkte vermelden auf Nachfrage gestiegene Verkaufszahlen. Auch hier bleibt die Versorgung gesichert. Die Getränkemärkte der Stadt bekommen die aktuelle Situation jedoch auf unterschiedliche Weise zu spüren.

Schlechte Pfandbilanz

Thomas Gellenbeck, Marktleiter des Getränkemarkts in Schlebusch, hat bereits vor etwa fünf Wochen seine Bestellungen aufgestockt, um für die erhöhte Nachfrage ausgerüstet zu sein. Er beobachtet, dass die Kunden häufig die doppelte Menge kaufen. Vor allem Mineralwasser werde deutlich mehr gekauft. Mit dem Leergut, der „Pfandbilanz“, ist der Markt bereits im Rückstand, es gehen Hinweise an die Kunden, leere Kästen und Flaschen auch möglichst schnell zurückzubringen.

Thomas Gellenbeck mangelt es in seinem Laden „Die Getränke Profis“ in Schlebusch nur an einem: Leergut.

Thomas Gellenbeck mangelt es in seinem Laden „Die Getränke Profis“ in Schlebusch nur an einem: Leergut.

„Momentan haben wir aber noch kein Problem“, sagt Gellenbeck, „nur wenn die Hamsterkäufe weiter anhielten, könnte es den Brunnen an Nachschub zum Befüllen mangeln.“ Da mittlerweile jeder Brunnen und jede Brauerei individuelle Flaschen und Kisten habe und vieles noch händisch sortiert werden müsse, gebe es lange Rücklaufzeiten.

Frühere Hochsaison

Die meisten Märkte in Leverkusen geben an, dass die aktuellen Verkaufszahlen denen im Sommer gleichen – mit der wärmeren Jahreszeit steige ohnehin der Bedarf der Kunden. Dieses Jahr sei der Anstieg wegen der Covid-19-Pandemie zwei Monate früher zu verzeichnen. Marcel Wingchen vom gleichnamigen Getränkemarkt hat nun vom ersten Brunnen die Mitteilung bekommen, es könne nur noch eine Eins-zu-Eins-Lieferung mit entsprechender Leergutrückgabe geben. Die Brauereien hingegen sind voll lieferfähig: Ihnen ist die Bestellung der Gastronomien weggebrochen.

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Auch Getränke Armbruster, neben Getränke Wingchen einer der Zulieferer auch an private Haushalte, hat noch ein gut bestücktes Lager. Geschäftsführerin Ute Armbruster hat, wie manch anderer Marktbetreiber, schon schneller eine größere Menge Mineralwasser bestellt. „Wir sind gut versorgt“, heißt es von beinahe allen Getränkemärkten stadtweit. Noch bekommen die meisten auch genug Leergut zurück, womöglich, weil die meisten Kunden zunächst den Keller geleert haben, um Platz für neue Vorräte zu schaffen. Detlef Peren vom Getränkemarkt in Hitdorf beobachtet bereits einen starken Rückgang der Einkaufenden. Am Samstag seien schon weniger Kunden in den Markt gekommen, am Montag schließlich habe das Geschäft schwer nachgelassen. Vermutlich halten sich endlich mehr Menschen an die Kontaktverbote.

Vorräte ja, hamstern nein

Sorgen macht sich Peren jedoch nicht: „Umso besser, so sinkt für mich auch das Risiko, mich anzustecken.“ Für Getränkekäufe gilt also: Verhältnismäßige Vorräte können angeschafft werden, von Hamsterkäufen wird generell abgeraten. Wenn Leergut – Kästen, Flaschen – vorhanden ist, sollte dies möglichst mit dem nächsten Einkauf in den Getränkemarkt gebracht werden. Versorgungsschwierigkeiten aufgrund eines Leergutmangels liegen jedoch noch nicht vor.

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