Erste Trainings, viele PläneLeverkusener Karnevalisten starten wieder durch

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Die Rheinflotte trainiert wieder.

Leverkusen/Leichlingen – Ein Hauch von kölschen Tönen trägt die Abendluft wieder durch Leverkusen: Es geht los. Natürlich noch nicht mit dem Karneval, aber mit den Vorbereitungen. Die Inzidenzen sinken und die Sportvereine können wieder trainieren.

Rheinflotte

Dazu zählt auch das Tanzkorps der Rheinflotte. Mit Anwesenheitslisten und negativen Testergebnissen bewaffnet zogen am Montag die 37 Tänzer und Tänzerinnen erstmals wieder auf den Sportplatz hinter der gewohnten Trainingshalle. Andreas Schneider, Vorsitzender, hatte schon vergangenes Jahr sein Hygienekonzept eingereicht, doch nur wenige Male war in jenem Sommer ein Outdoor-Training möglich. Dann kam die zweite Welle.

Nun konzentrieren sich die Flottis, wie der Verein seine Aktiven liebevoll nennt, auf die kommenden großen Auftritte, die schon seit zwei Jahren gebucht sind: In den Sartory Sälen, im Kölner Dorint und der Dortmunder Westphalen Halle wird die Rheinflotte ihr Programm zeigen können. 40 Auftritte sind nach wie vor sicher in der kommenden Session. Mostafa Sadri hatte sich direkt nach der Session 2020 dem Verein angeschlossen, auf der Bühne stand er seitdem leider noch nicht. Der Ringer passt aber dennoch gut in die Truppe: Das Aufwärmtraining hat der Sportler schnell übernommen. Mit herzlicher Disziplin motiviert er seine Mittänzer, wieder richtig loszulegen. Beim ersten Training war noch der ein oder andere Flucher über die Rückenmuskulatur, Seitenstiche oder die noch ungedehnten Beinen zu hören. Trotz der Zwangspause strotzen die Tänzer und Tänzerinnen vor Zuversicht: „In ein bis zwei Wochen sind wir wieder da, wo wir vor Corona waren“, verkündet Mostafa Sadri in Hinblick auf die mitunter schwierigen Hebefiguren, die mit Tanzpartnerin Jo-Ann Koschni prompt fast alle noch klappten und schon in einem halben Jahr auf der Bühne sitzen müssen.

Koschni trainiert auch das Kindertanzkorps, für die ebenfalls noch vor den Sommerferien einige Trainingseinheiten an der frischen Luft geplant sind. Am Montagabend bei ihrem ersten Training strahlten die Tänzer und Tänzerinnen über beide Backen, dass sie endlich wieder die Beine schmeißen und Mädels in die Lüfte heben durften. Selbst eine Pandemie schafft es nicht, die einstudierten Tänze aus den Köpfen der Mariechen zu verdrängen.

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Altstadtfunken

Auch in Opladen wird Zeit aufgeholt. Die Altstadtfunken werden nach den Sommerferien Termine, die sie sonst über das Jahr verteilen, komprimiert nachholen. Kleinkunstabende sollen wieder stattfinden, die Damensitzung ist sowieso ausverkauft und die Session wird vorerst wie gewohnt geplant. „Je mehr Geimpfte und Genesene wir haben, desto besser“, sagt Vorsitzender Martin Steinkühler in Hinblick auf die näher rückenden Events. Doch auch als der Funkenturm von außen betrachtet stillstand, wurde im Hintergrund geplant. Renovierungsarbeiten und die Aufarbeitung des Archivs für die kommende Ausstellung des Geschichtsvereins hielten die Funken auf Trab. An Weihnachten und Ostern verteilten Mitglieder Körbchen vor den Türen. Das monatliche Treffen, der sogenannte Funken-Knubbel, fand dann eben online statt. „Man hat aneinander gedacht“, versichert Steinkühler.

Grün-Weiß Schlebusch

„Ein richtiger Jeck, der hält das eine Jahr mal ganz gut durch“, beobachtet Lilo Schmitz, Vorsitzende von Grün-Weiß Schlebusch. Für ihre KG steht sogar ein Jubiläum an: 88 Jahre Vereinsgeschichte werden gefeiert. Schmitz setzt auf die digitalisierte Form der Registrierung als Erleichterung für zukünftige Veranstaltungen. Auch die Schlebuscher haben zusammengehalten, Sitzungen im kleinen Kreis gemeinsam gestreamt und die Kindertanztruppe über Videocalls trainiert. Sogar neue Choreographien haben die kleinen Karnevalisten so erlernt. „Die Kinder haben super mitgemacht“, lobt Lilo Schmitz, denn es sei keine Selbstverständlichkeit, nach einem Schultag am Computer auch für den Sport am Bildschirm zu bleiben.

KG Pappnas un Familich

Während in Leverkusen die Vorbereitungen auf die kommende Session hochgefahren werden, müssen die Pänz in Leichlingen gar nicht so lange auf Kamelle warten. Die KG Pappnas un Familich führt am kommenden Wochenende ein Puppentheaterstück auf – mit süßer Überraschung für das Publikum. „Kasperle und die goldene Pappnase“ ist „liebevoll in Eigenregie“ entstanden, stellt Gründer des noch jungen Familienvereins Bernd Voss vor. Die Nachbarn hätten im vergangenen Corona-Sommer ein Puppentheater für die Kinder aufgeführt.

Nun setzt seine Frau Sabine Voss mit dem zweiten Vorsitzenden Thore Eggert das Abenteuer um die altbekannten Figuren für alle interessierten Kinder fort. Und das mit jeckem Hintergrund, „als Karnevalsverein bleiben wir uns da treu“, erzählt Bernd Voss. Für die Kinder moderiert am Wochenende Tochter Pia, acht Jahre alt. Sie hatte schon beim digitalen Blütensamstagszug Erfahrungen gesammelt. Zweimal musste die KG ihre Aufführung wegen Corona verschieben. Bereits vorbereitete Kamellebüggel wurden an das Altenzentrum Hasensprungmühle gespendet.

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