„Masterplan Grün“Redebedarf ist offenbar groß in Bergneustadt

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Groß war der Redebedarf der Bergneustädter, zum Beispiel zum „Masterplan Grün".

Groß war der Redebedarf der Bergneustädter, zum Beispiel zum „Masterplan Grün".

Bergneustadt – Es gibt Redebedarf, das steht fest. Die Bewohner von Bergneustadts Altstadt wollen keine Online-Filme mehr anschauen, sich nicht mehr im Digitalen austauschen, keine E-Mails mehr schreiben. So eine Veranstaltung wie die am Samstag kommt da gerade recht: Die Stadt und das zuständige Planungsbüro Dr. Jansen haben auf dem Kirchplatz Pavillons aufgeschlagen und Informationstafeln aufgestellt, um in persönlichen Gesprächen über all jenes zu informieren, was das Integrierte Stadtentwicklungskonzept für die Altstadt vorsieht.

„Die Substanz der Altstadt müssen wir halten, sie für viele Jahrzehnte fit machen“

Und da kann Ursula Mölders von Planungsbüro wahrlich nicht über Langeweile klagen: Sie steht Rede und Antwort zum „Masterplan Grün“, die Bergneustädter drängen sich um die Tafeln dort. Anwohner wie Anke Koch sorgen sich, dass es deutlich lauter wird, sollte der Spielplatz an der Talstraße deutlich ausgebaut werden. „Außerdem sollte die Stadt für Senioren andere Angebote schaffen als für Kinder und Jugendliche“, findet sie. Ob die Krawinkelwiese dafür als alternativer Standort noch in Frage kommt, das ist inzwischen wohl mehr als fraglich.

„Aber das wäre genau der richtige Platz“, urteilt Doris Klaka, Stadtverordnete für die SPD und Vorstandsmitglied des Förderkreises für Kinder, Kunst und Kultur. Der ist Träger des örtlichen Jugendtreffs: „Die jungen Leute wären dort also auch unter Aufsicht – das ist doch die Aufgabe, die Arbeit von uns Sozialpädagogen“, führt Klaka aus.

Stadtteilbüro öffnet am Donnerstag

In den früheren Räumen der Druckerei „Gutenbergswelt“, Kirchstraße 1, öffnet am Donnerstag, 26. August, von 14 bis 18 Uhr zum ersten Mal das neue Stadtteilbüro in der Altstadt.

Zu dieser Zeit und immer donnerstags sind dort die Stadtteilmanagerinnen Simone Derr, Anja Boddenberg oder Ursula Mölders anzutreffen. „Und das Interesse ist bereits groß“, freut sich Simone Derr. Mittwochs von 14 bis 18 Uhr steht dort dagegen das Planerteam mit Momme Andresen, Brigitte Harras oder Phillip Hillnhütter Rede und Antwort – Kontakt auch unter (02261) 404-502. (höh)

www.stadtteilbuero-bergneustadt.de

Sören Heinzmann hat ein anderes Anliegen: Seit drei Jahren wohnt er an der Kirchstraße in einem Haus, das seit mehr als vier Jahrzehnten in Familienbesitz ist. „Und seither bin ich dabei, dieses zu sanieren“, berichtet Heinzmann. Nun hofft er auf Geld aus der Kasse des Hof- und Fassadenprogramms und auf Antworten auf dringende Fragen, denn auch um dieses Programm geht es auf dem Kirchplatz. „Die Substanz der Altstadt müssen wir halten, sie für viele Jahrzehnte fit machen.“

Das Projekt „Brückenschlag“ gefällt nicht jedem

Nachbarin Gudrun von Scheven teilt dieses Anliegen, auch würde sie sich über mehr Leben in der Altstadt freuen. „Dafür brauchen wir aber weder einen Aufzug, noch eine Aussichtsplattform – beides ist überflüssig“, spielt sie auf Teile des Projekts „Brückenschlag“ an: Von der Straße „Im Stadtgraben“ soll eine neue, möglichst barrierefreie Verbindung hinauf zum Heimatmuseum geschaffen werden. Für von Scheven zu kurz gedacht: „Es entstehen zu hohe Folgekosten für den Unterhalt, die Wartung und die Reparatur von Schäden durch Vandalismus.“ Zudem glaube sie nicht, dass der Aufzug genutzt werde.

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In Bürgermeister Matthias Thul finden die Altstädter an diesem Nachmittag einen aufmerksamen Zuhörer. Thul: „Zuletzt konnten wir auf digitalem Weg nicht mehr so viele Menschen erreichen.“ Am Abend freut er sich über den Andrang, auch nimmt er neue Ideen mit, „etwa für die Verteilung der Spielgeräte in der Grünanlage an der Talstraße oder zur Gestaltung des Parkplatzes“. In anderen Fällen, so Thul, habe es gute Anregungen gegeben. „Manches erhält damit den Feinschliff.“ Für ihn bedeutet das Isek auch, einer Überalterung der Altstadt vorzubeugen: „Nicht bald, aber vielleicht in zehn, 20 Jahren.“

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