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KleinkunstbühneFilm würdigt das Schauspiel-Haus Bergneustadt

3 min
Zwei junge Männer mit Kameraequipment.

In der Zeitungsredaktion haben Konstantin Bretz (r.) und sein Partner Patrick Groneuer eine der Aufnahmen gemacht, auf denen sie Zeitzeugen über die 30-jährige Geschichte der Kleinkunstbühne befragen.

Konstantin Bretz hat eine Dokumentation über das Schauspiel-Haus produziert. Der Film über das Theater seines Vaters hat Premiere am 26. Oktober.

Axel Krieger ist ein Kämpfer, wie er im Drehbuche steht. Er war mal Polizist. Als Politiker setzt er sich für die Grünen ein (auch wenn er nun aus dem Stadtrat ausscheidet), als Kulturaktivist für das Gummersbacher Bühnenhaus und die Bergneustädter Jägerhof-Genossenschaft. Vor allem aber betreibt er seit 30 Jahren eine eigene Bühne ohne staatliches Fördergeld. Die Geschichte des Bergneustädter Theatermachers und seines Schauspiel-Hauses ist selbst ein Drama. Jetzt kommt es auf die Leinwand.

Konstantin Bretz (25) hat dieses Drama aus der ersten Reihe erlebt. Er ist der Sohn von Axel Krieger. Auch seine Mutter Christine Bretz hat an vielen Bergneustädter Produktionen auf und hinter der Bühne mitgewirkt. Dass er einen Film über das Schauspiel-Haus dreht, habe aber weniger mit seiner persönlichen Nähe zu tun, versichert Konstantin Bretz. „Ich wollte einfach eine schöne Geschichte erzählen. Und das Schauspiel-Haus ist faszinierend. Umso mehr, je intensiver man sich damit beschäftigt.“

Bergneustädter Zeitzeugen berichten

Zur Seite stand ihm dabei der Kameramann und Cutter Patrick Groneuer (34) und sorgte für einen außerfamiliären Blick. Vor einem Jahr haben die beiden mit den Aufnahmen begonnen. Unter anderem haben sie das Konzert der amerikanischen Folkband Three for Silver in der intimen Atmosphäre des Kleinkunsttheaters an der Kölner Straße gefilmt. Nicht fehlen durfte ein Auftritt des Kölner Comedy-Duos Onkel Fisch. Die Schauspiel-Haus-Weggefährten der ersten Stunde zeigen Mitte November schon ihren nächsten „kabarettistischen Jahresrückblick“.

Was ist das Besondere an diesem Kleinstadttheater? Zu dieser Frage kommen Zeitzeugen zu Wort, darunter der Bergneustädter Jazzpianist Stefan Heidtmann, Konstantin Bretz' Geschwister Vivian und Kasimir, aber auch der Autor dieser Zeilen, der über viele Aufführungen im Schauspiel-Haus berichtet hat.

Dazu kommen Aufnahmen aus dem Stadtarchiv und Fotos aus privaten Alben. Im Rohschnitt dauert der Film 90 Minuten. „Wir hatten natürlich noch viel mehr Material“, sagt Konstantin Bretz, „aber es soll ja nicht nur für Insider interessant sein.“

Ob sie die Dokumentation nach den Aufführungen in Bergneustadt bei Festivals einreichen oder Fernsehsender anbieten, wissen die beiden Filmemacher noch nicht. „Den Film zu verkaufen, war nicht unser wichtigstes Ziel“, sagt Konstantin Bretz. „Der erste Zweck ist, etwas für die Fans des Schauspiel-Hauses zu machen. Aber bei drei Vorstellungen soll es nicht bleiben.“


Drei Vorstellungen

Die Dokumentation „30 Jahre Schauspiel-Haus Bergneustadt – Der Film“ hat Premiere am Sonntag, 26. Oktober, 17 Uhr, pünktlich zum 31. Geburtstag des Hauses. Weitere Vorführungen, natürlich im Schauspiel-Haus, Kölner Straße 273, sind am Freitag, 19. Dezember, 20 Uhr und Samstag, 14. Februar 2026, 20 Uhr. Der Eintritt zur Premiere kostet 10 Euro, für die weiteren Vorführungen 5 Euro. Karten bekommt man über die Homepage des Theaters.