Gemeinsam für OberbergVoices-Chor und Musikverein sorgen für tolle Klangfülle

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Eine wahre Big Band: 120 Musiker auf der Bühne der Burstenhalle, schon ihr Einzug war ein Erlebnis.

Eine wahre Big Band: 120 Musiker auf der Bühne der Burstenhalle, schon ihr Einzug war ein Erlebnis.

Bergneustadt – Knapp ein Jahr hat es gedauert, bis aus der Schnaps-Idee in Feierlaune ein fulminantes Doppelkonzert wurde. Die beiden Bestplatzierten aus dem Wettbewerb „Wir für Oberberg“ bewiesen, dass Musik ein „Wir“ erschaffen kann. Ein starker Chor, seine souveräne Band und ein klangvolles Blasorchester: 120 Musiker auf der Bühne der Burstenhalle, schon ihr Einzug war ein Erlebnis.

Aufgeregte Gespanntheit im Publikum. Wie kann das gelingen? Gefragt, ob die Bläser überhaupt leise genug spielen können, damit man den Chor hört, sagt Trompeter Carsten Hasenbach sofort: „Nein.“ Und ergänzt: „Der Soundcheck war enorm wichtig, die Techniker haben den Ton geprüft und ausgewogen. Damit wir uns nicht hochschrauben.“ Die Voices bekamen Mikros. Chorleiter Ralf Zimmermann verrät: „Das war bei den drei Proben in Heddinghausen etwas schwierig, weil wir da keine Mikrofone hatten.“

Erika und Jürgen Schreiber-Gosse (Oberelben) sind wegen ihrer Enkelin gekommen: „Sie ist 24 und seit 18 Jahren im Verein.“ Sie spielt Tuba, die Großeltern sind mächtig stolz und dankbar: „Dieser Verein ist für uns Familie!“, sagt die Oma, und Opa kommen die Tränen. Dabei hat’s noch gar nicht angefangen.

Starter ist der Fliegermarsch“ von Dostal. Hier sind die Bläser zu Hause, und der Saal klatscht mit, bis die Voices einsteigen in den Ballon: „In der Luft gibt’s keine Steuer, keine Kaution, auch der Zins ist nicht so teuer, oben im Ballon.“ Sicher keine Anspielung auf die anwesenden Vorstände der Sparkassen, die für dieses Konzert erst 50, dann sogar 100 Karten geordert hatten.

Dann zeigen erst die Choristen, anschließend die Blechbläser unter Thomas Schäfer, was sie drauf haben. Sängerinnen und Sänger in ganzer Breite sind zu hören mit „Count on Me“: Als hätte jemand in der sommerheißen Halle die Türen aufgemacht: Frischer Klang wie frische Luft – und mehr als eine Brise! Wenn die Heddinghäuser nach „Kansas“ entführen, sollte man die Augen schließen, denn das ist Musik in HD. „Spitzenmäßig!“, sagt Hildegard Konzelmann aus Bergneustadt und ist „begeistert von der Klangfülle“ an diesem Nachmittag. Christel Heller bedauert, „dass das Fernsehen nicht da ist.“ Dazu passt die Zusage der Voices: „Für immer ab jetzt“. Und das „Halleluja!“ mit den Zimmermann-Brüdern als Solisten erst recht. Dass man auch bei 30 Grad eine Gänsehaut kriegen kann, erlebt man deutlich beim Lieblingshit vieler Musiker: „Bohemian Rhapsody“. Oder dem Bekenntnis: „Music Was My First Love“. Klar, das können beide Gruppen auch alleine. Aber zusammen wird ein Fest draus.

Musik verbindet – ein Kalenderspruch. Aber wenn man es erleben darf: Ein Stück vom Himmel in Oberberg. Vielleicht gibt es bald ein weiteres Fest in Nümbrecht? „Wir sind im Gespräch“, sagt Orchester-Chef Dietmar Schäfer.

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