Die Gemeinde Engelskirchen hat derzeit ausreichende Kapazitäten für die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge. Die Integration der Kinder in den Schulen bleibt aber schwierig.
Unterbringung„Flüchtlingssituation hat sich in Engelskirchen entspannt“

Die Engelskirchener Flüchtlingshilfe unterstützt die Migranten mit Kleidung und Hausrat.
Copyright: Lutz Blumberg
„Merklich entspannt“ hat sich die Flüchtlingsunterbringung in der Gemeinde Engelskirchen, berichtet Fachbereichsleiter Norbert Hamm. „Nachdem die Zahl der Zuweisung von neuen Flüchtlingen zurückgegangen ist, müssen wir nicht mehr händeringend nach neuen Wohnungen suchen.“
Im Sozialausschuss des Gemeinderats legte die Verwaltung nun aktuelle Zahlen vor: Aktuell ist die Gemeinde Engelskirchen verpflichtet, insgesamt 50 Schutzberechtigte aufzunehmen. Im Jahr 2024 wurden der Gemeinde Engelskirchen 66 geflüchtete Personen zugewiesen, 2025 waren es bisher 31 Personen.
Engelskirchen hält fest an dezentraler Unterbringung
77 Personen leben in gemeindeeigenen Wohnungen, 159 Personen in von der Gemeinde angemietetem Wohnraum und 294 Personen in privaten Wohnungen (mit eigenen Mietverträgen). Zum Zweck der Unterbringung der Geflüchteten und Asylbewerber hat die Gemeinde zehn Wohnungen und neun Häuser angemietet. Weitere acht Wohnungen und fünf Häuser gehören der Gemeinde Engelskirchen. Das Konzept der dezentralen Unterbringung von geflüchteten Menschen soll beibehalten werden.
Die Gesamtzahl der geflüchteten Personen in Engelskirchen liegt bei 530 Personen. Davon können 65 Personen Ihren Lebensunterhalt durch Arbeit sichern. 328 Personen stammen aus der Ukraine, darunter befinden sich 88 schulpflichtige Kinder. Letztere seien eine große Herausforderung für die Schulen, weil sie meist kaum Deutsch sprechen, sagt Fachbereichsleiter Hamm. Wegen der Wohnungssituation seien die zentraler gelegenen Grundschulen in Engelskirchen und Ründeroth stärker betroffen als die Standorte Schnellenbach und Loope.
Der überwiegende Teil der ukrainischen Geflüchteten ist über private Kontakte nach Engelskirchen gekommen. Eine Verpflichtung, sich in einer Landesaufnahmeeinrichtung zu melden, besteht für diesen Personenkreis nicht.
Die Bundesregierung hat für Flüchtlinge aus der Ukraine festgelegt, dass alle, die seit dem 1. April 2025 eingereist sind – in Engelskirchen derzeit 232 Personen – kein Bürgergeld mehr bekommen, sondern geringere Leistungen, so wie Asylbewerber aus anderen Ländern. Und dafür ist dann nicht mehr das Jobcenter sondern das örtliche Rathaus zuständig. Fachbereichsleiter Hamm fürchtet: „Das Arbeitsaufkommen für das Sozialamt wird krass.“