Jubiläumsfest125 Jahre St. Sebastianus Schützenbruderschaft Loope

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Dieses Gruppenbild wurde im Jahr 1930 aufgenommen. Es zeigt den damaligen  „Schützenverein Borussia Loope“. Unter diesem Namen war die heutige  St. Sebastianus Schützenbruderschaft im Jahre 1897 gegründet worden. 

Loope – Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1897 feiert in diesem Jahr ihr 125. Jubiläum. Das seit drei Jahren amtierende Königspaar Anja und Ralf Linke freut sich aufs Fest: „Ich habe mir einen langen Festumzug gewünscht – nach der Corona-Pause soll er etwas ganz Besonderes werden“, kündigt die Königin und Brudermeisterin an. Derzeit werden für den Jubiläumsumzug am Sonntag, 12. Juni,  etwa 30 Gruppen erwartet.

Vier Büchsen angeschafft

Wie der Chronik zu entnehmen ist, haben es die Schützen des Engelskirchener Ortsteils in ihrer 125-jährigen Geschichte nicht immer leicht gehabt. 43 Männer gründeten im Jahre 1897 den „Schützenverein Borussia Loope“. Erster Präsident wurde  Peter Pollerhof. Vom Gastwirt Johann Steinbach zu Broich bekam der junge Verein unentgeltlich einen Schießplatz zur Verfügung gestellt, vier Büchsen wurden angeschafft. Zwei Jahre später gab es dann auch eine eigene Fahne mit der Aufschrift „Schützenverein Borussia Loope“, und am 19. August 1900 wurde das erste Looper Schützenfest mit Adolf Knauf als Schützenkönig gefeiert.

Verein wuchs schnell

Die Mitglieder steckten in den folgenden Jahren viel Aufbauarbeit  in den Verein, alle zwei Monate fanden Übungsschießen statt. Aufgrund des ersten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben bis 1920, doch dann gab es nach fünfjähriger Pause wieder ein Schützenfest. Ende 1922 zählte der Verein zum 25. Jubiläum schon 90 Mitglieder. 1935 wurde die Aufnahme von Jungschützen in die Borussia beschlossen.

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Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurden dem Verein öffentliche Veranstaltungen von der Reichsregierung verboten. So gab es bis 1939 hauptsächlich Wehrsport, 1940 wurden viele Schützenbrüder zum Wehrdienst eingezogen. Dennoch ging das Schützenleben weiter, ausgenommen war das Schützenfest. Nach Kriegsende mussten alle 23 Waffen abgegeben werden – sie wurden  vernichtet.

1946 betrug der Kassenbestand bei der ersten Versammlung nach dem Krieg genau 219,76 Reichsmark. Davon sollte alljährlich am Rochus-Tag eine Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder abgehalten werden. Zudem war es für einen Neuaufbau gedacht.

Pastor Heckmann war der erste Präses

1947, im Jahr des 50-jährigen Bestehens, stimmte eine Mehrheit der Vereinsmitglieder dafür,  den Schützenverein Borussia Loope in „St. Sebastianus Schützenbruderschaft Loope“ umzubenennen, Ortspfarrer Pastor Leo Heckmann wurde zum Präses bestimmt. In der Niederschrift hat man damals der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass „die neue Bruderschaft, die aus dem Kern des alten Schützenvereins Borussia hervorgegangen ist (...), eine neue und bessere Zukunft beschieden sein“ möge.

Festfolge

Bereits am Freitag, 3. Juni, beginnt um 19 Uhr das  Jubiläumsschützenfest  mit dem Festkommers. Am Pfingstmontag, 6. Juni, 11 Uhr,  werden Kaiserin oder Kaiser und erstmals ein „Bogenprinz“ ausgeschossen. Am Freitag, 10. Juni, 19 Uhr, startet  das eigentlich Jubiläumsschützenfest  mit einem bunten Abend. Der Samstag beginnt um 14 Uhr  mit  Kinderfest sowie Schülerprinzen- und  Prinzenvogelschießen, um 20 Uhr wird der Majestätenball eröffnet.  Der Sonntag startet um 9.30 Uhr mit der Messe, später geht der   Festumzug los, um 16 Uhr  steht das Königsvogelschießen auf dem Programm, um 20 Uhr die Krönung. Am Montagmorgen,11.30 Uhr,  findet der ökumenische Gottesdienst statt, ab 15  Uhr das Bürgervogelschießen. (tie)

Präses Heckmann sorgte dafür, dass die Looper Schützenbruderschaft die Anerkennung des Zentralverbandes in Köln bekam und in den Bezirksverband Rhein aufgenommen wurde.

Zwei Jahre später erlegte Eduard Henn einen Gipsvogel mit der Armbrust und wurde damit der erste Schützenkönig des neu geordneten Vereins.

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Das Schützenfest im 125. Jubiläumsjahr erstreckt sich über insgesamt zwölf Tage. Es beginnt am heutigen Freitag mit einem Festkommers um 19 Uhr, anschließend folgt der Große Zapfenstreich. Die Feierlichkeiten enden am Dienstag, 14. Juni, 18 Uhr, mit dem Vogelbegräbnis am Königshaus.

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