Närrische Oberberger vermessen Schiefeling-PlatzHome-Karneval soll’s nicht geben

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Weil es auf dem Edmund-Schiefeling-Platz neue Baumbeete gibt, müssen die Närrischen Oberberger ihre Party am Elften im Elfen neu planen und alle Stände sowie die Bühne anordnen. Dafür hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

Weil es auf dem Edmund-Schiefeling-Platz neue Baumbeete gibt, müssen die Närrischen Oberberger ihre Party am Elften im Elfen neu planen und alle Stände sowie die Bühne anordnen. Dafür hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

  • Auf dem Edmund-Schieffeling-Platz in Engelskirchen gibt es neue Baumbeete
  • Deswegen muss die KG Närrische Oberberger ihre Party am Elften im Elften neu planen
  • Dafür hat die Karnevalsgesellschaft am Samstag den Platz ausgemessen
  • Die KG hofft, dass Corona ihnen nicht in die Quere kommt

Engelskirchen – Ganz auf links krempeln wollen die Närrischen Oberberger den Karneval natürlich nicht, doch ihm eine saubere 180-Grad-Wende geben, das dann doch. Und dafür hat die Engelskirchener Karnevalsgesellschaft um ihren Vorsitzenden Armin Gries auf dem Edmund-Schiefeling-Platz am Samstag schon mal Maß genommen: Immer wieder gehen die Mitglieder des Vorstands in die Hocke und sogar auf die Knie, halten Maßbänder hierhin, deuten mit Zeigefingern dorthin. Denn: Hat der Karneval am Elften im Elften überhaupt Platz auf dem Platz?

Weil es auf dem Edmund-Schiefeling-Platz neue Baumbeete gibt, müssen die Närrischen Oberberger ihre Party am Elften im Elfen neu planen. Dafür hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

Weil es auf dem Edmund-Schiefeling-Platz neue Baumbeete gibt, müssen die Närrischen Oberberger ihre Party am Elften im Elfen neu planen. Dafür hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

„Die Gemeinde hat den Bäumen neue Baumbeete gegeben, die uns leider ein bisschen in Bedrängnis bringen“, erklärt Senatspräsident Reinhold Müller das Dilemma und dann weiß die KG schließlich Bescheid: 45 Meter misst ihr Stammplatz für die Frischluftfeier heute in der Länge, in der Breite sind es 11,30 Meter. „Damit fehlen uns 2,50 Meter in der Breite“, bedauert Müller. „Das tut uns leider echt weh.“

Jecken hoffen, dass Corona nicht alles kaputtmacht

Und das bedeutet: drei Bierbuden, Imbissstand, Toilettenwagen, Wertmarken-Verkauf und auch die Bühne müssen umziehen – von hüben nach drüben, um 180 Grad eben. Armin Gries: „Die Bühne wandert dann auf die Platzseite zur Märkischen Straße hin, die Verkaufsstände auf die Seite gegenüber in Richtung des Supermarktes.“ Geschäftsführer Egon Prinz wirft Zahlen aufs Papier, malt dazu Kästchen um Kästen: Zumindest mit dem Kugelschreiber nimmt die Party schon mal Gestalt an. Und auch die Fluchtwege wollen natürlich gut geplant sein. Für die Technik sieht Dennis Schumacher, seit vier Jahren für den guten Ton verantwortlich, keine Probleme trotz des engeren Raumes: „Das wird schon alles hinhauen.“

Mit Maske und Maßband  hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

Mit Maske und Maßband  hat die Karnevalsgesellschaft am Samstagmittag gründlich Maß genommen.

Aber: Findet die große Sause überhaupt statt? Reinhold Müller zuckt mit den Schultern: „Das hängt natürlich von Corona ab.“ Denn sollte es zum Auftakt des Straßenkarnevals immer noch Auflagen geben, wäre der Edmund-Schiefeling-Platz prompt aus dem Rennen. „Einlasskontrollen sind hier nämlich auf keinen Fall möglich, dafür ist der Platz zu offen.“

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Dann würden die Närrischen Oberberger auf den Festplatz auf der Hardt umziehen – dorthin, wo sie immer ihr großes Zelt aufschlagen. „Dort könnten wir dann mit bestimmt 300 Jecken feiern“, überlegt Müller. Stehtische müssten dann vermutlich ebenso her wie Flaschenbier – der Hygiene und des sicheren Abstands wegen. „Wir werden aus jeder Situation einfach das Beste machen“, kündigt Präsident Müller an und Vorsitzender Gries betont: „Wenn wir umziehen, dann nur dieses eine Mal. Denn der Straßenkarneval soll im Herzen von Engelskirchen bleiben.“

Einen Home-Karneval wird es nicht geben

Dort ist er schließlich seit den 1970er Jahren zu Hause, seitdem die Närrischen Oberberger auf dem Platz am Bahnhof, angestiftet von Müllers Vater Karl Heinz und Willi Baldus, zum ersten Mal den Elften im Elften mitten im Ort feierten. „Damals mit gerade mal 20, vielleicht 40 Teilnehmern“, erinnert sich Reinhold Müller. „Und das waren vor allem der Vorstand und der Elferrat.“ 400 bis 500 Jecke sind es seit 1987 und in gewöhnlichen Zeiten, die auf dem Edmund-Schiefeling-Platz in die närrische Jahreszeit starten. Sollte die KG auf die Hardt ausweichen, so werde es auch da auf jeden Fall eine Bühne geben, verspricht Müller. „Darauf werden sich dann vor allem die eigenen Kräfte präsentieren.“ Das sei wichtig, weil den 200 Aktiven gerade die Motivation flöten ginge. „Denn: Wie hält man eine Tanzgarde bei Laune, wenn sie nicht auftreten darf?“

Ob danach das Zelt aufgeschlagen werden kann, auch das wissen die Närrischen Oberberger noch lange nicht. Klar aber sei, dass es keine Alternativen dafür abseits der Hardt gebe, sagt Müller. „Denn die vorhandenen Räume sind einfach zu klein für uns.“ Sicher sei dagegen aber: „Einen Home-Karneval wird’s mit uns nicht geben.“

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