NeubauprojektEin Prisma für das Gummersbacher Steinmüllergelände

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Neubauansicht eines dreieckigen Bürogebäudes.

Rechts von der Halle 51 will der Investor Michael Korthaus ein weiteres Bürogebäude bauen, das der Grundstücksform folgend dreieckig wird.

Ein dreieckiges Grundstück ist nicht alltäglich. Auf dem Steinmüllergelände soll darauf ein Bürogebäude entstehen.

Die noch verbliebenen Baufelder auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände schließen sich weiter. Nachdem klar ist, dass der Oberbergische Kreis auf der Freifläche vor dem Steinmüllerhotel sein drittes Gebäude der Gesundheitsakademie Agewis bauen wird, nimmt nun auch das Bürogebäude Konturen an, das auf der Grünfläche im Bereich des Park+Ride-Parkplatzes gebaut werden soll. Die aktuellen Pläne eines so genannten „Prisma“ wurden jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt.

Das Vorhaben sieht spannend aus. Wird der Neubau doch, wie der Name des Vorhabens schon ahnen lässt, auf einem dreieckigen Grundstück errichtet. Dieser Herausforderung stellen will sich der Gummersbacher Bauunternehmer Michael Korthaus. Der hat mit dem Bau der Halle 51 bereits seine Visitenkarte hinterlassen. Jetzt will er in der direkten Nachbarschaft ein weiteres Gebäude schaffen. Die Korthaus Holding GmbH plant auf der zentralen Rasenfläche die Errichtung eines Bürogebäudes für die Verwaltung der Korthaus Gruppe einschließlich Architektur- und Ingenieurbüro sowie der Verwaltung des Bauunternehmens. Darüber hinaus können nicht benötigte Flächen an weitere Dienstleister vermietet werden.

Bei dem Bauwerk handelt es sich um einen etwa 15 Meter hohen, dreieckigen Gebäudekörper. Das dreigeschossige Gebäude plus Staffelgeschoss soll sich gut in den vorhandenen Gebäudebestand einfügen. Wie im Ausschuss deutlich wurde, wird der Neubau exakt auf der zentralen Rasenfläche des vorhandenen P+R-Parkplatzes errichtet, ohne Flächen der Parkplatzanlage in Anspruch zu nehmen. Der ruhende Verkehr des Bürogebäudes soll unmittelbar vor dem Gebäude und im Erdgeschoss (Parkgarage) untergebracht werden.

Blick auf die Halle 51 soll nicht verstellt werden

Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner hob lobend hervor, dass sich der geplante Neubau sehr gut in die vorhandene Bebauung einfüge. Der Stadt sei es bei den Planungen wichtig gewesen, dass der „Eyecatcher Halle 51“ nicht verstellt werde. Und er betonte noch einmal ausdrücklich, dass keiner der Park+Ride-Stellplätze wegfalle. Entsprechende anders lautende Kommentare hatte es gegeben, nachdem die ersten Pläne für den Neubau bekannt geworden waren.

Aus der Politik gab es indes ein geteiltes Echo. Während Helga Auerswald für die SPD die Pläne begrüßte und dem Investor Michael Korthaus „Geschmack“ unterstellte, haderte Andreas Dissmann (Grüne) mit dem Dreiecksbau. Wenn der Bahnverkehr zunehme, werde man mehr P+R-Plätze brauchen, sagte er. Und die Parkplätze am Neubau empfand er auch als zu knapp bemessen. Hefner rechnete Dissmann vor, dass es im und am Gebäude 15 neue Plätze geben werde. Zudem erinnerte er den Stadtverordneten der Grünen daran, dass bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Entwicklung des Areals beschlossen worden sei, an den Gebäuden selbst keine großen Parkplätze genehmigen zu wollen. „Dafür aber ein zentrales Parkhaus, wo wir 900 Plätze haben“, wie Hefner noch einmal erläuterte.

Neubau erhält Wärmepumpe und Photovoltaikanlage 

Joachim Scholz (Grüne) monierte, dass der Neubau nicht ans Nahwärmenetz des Areals angeschlossen werde. Hefner machte deutlich, dass der Bau einer Versorgungsleitung nicht wirtschaftlich gewesen wäre, weshalb man sich dagegen entschieden habe. Dennoch werde das Bürogebäude klimaneutral betrieben. Es werde eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage bekommen. Am Ende stimmte Scholz dafür, den entsprechenden Bebauungsplan für das Vorhaben aufzustellen. Genau wie die überwiegende Mehrheit des Ausschusses. Andreas Dissmann indes blieb bei seiner ablehnenden Haltung. Der Finanzausschuss muss in seiner nächsten Sitzung noch den Grundstücksverkauf beschließen.

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