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Empfang statt KundgebungIG Metall verzichtet am 1. Mai auf Großveranstaltung

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Gummersbach – Die IG Metall begeht den „Tag der Arbeit“ in diesem Jahr in eher bescheidenem Rahmen. Gefeiert wird nicht mit einer großen Kundgebung auf einem der Plätze in der Gummersbacher Innenstadt, sondern mit einem Empfang auf dem Parkplatz hinter der Geschäftsstelle an der Singerbrinkstraße.

Dort treffen sich Mitglieder und Gäste am Montag, 1. Mai, um 11 Uhr. Nach der Begrüßung durch Werner Kusel, den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Oberberg, hält Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak die Mai-Ansprache. Anschließend geht es weiter mit einem „gemütlichen Beisammensein“.

Eine politische Kundgebung gibt es allerdings durchaus in der Gummersbacher Innenstadt – aber nicht von der IG Metall. Veranstalter der Demonstration ab 11 Uhr auf dem Lindenplatz ist das „Bündnis 1. Mai“ . Dessen Sprecher ist der Radevormwalder Fritz Ullmann, Vorsitzender des Linken Forums, einer Splittergruppe der Linkspartei. Zum Bündnis gehören zudem die „Föderation der Arbeitsimmigrant/innen in Deutschland“ und das „Demokratische Kurdische Gesellschaftszentrum“. Zum vierten Mal demonstriert das Bündnis unter dem Motto „Der 1. Mai bleibt auf der Straße!“ gegen Kapitalismus und Krieg. Ein Themenschwerpunkt ist in diesem Jahr die „Faschisierung der Türkei“. Die Gegenveranstaltung war 2014 ins Leben gerufen worden, als die IG Metall ihre Kundgebung erstmals in die Halle 32 verlegt hatte.

IG-Metall-Chef Kusel will die Veranstaltung hinter dem Gewerkschaftshaus nicht als Traditionsbruch oder gar als weiteren Rückzug aus der Öffentlichkeit verstanden wissen. Auch in früheren Jahren habe die IG Metall den 1. Mai schon einmal in diesem Rahmen begangen. Dass es keine Großkundgebung gibt, habe mehrere Gründe. Zum einen sei der Lindenplatz schon belegt und der Bismarckplatz wegen der dort anstehenden Bauarbeiten nicht sicher verfügbar gewesen. Und die Halle 32 sei auf die Dauer zu groß für den Maifeiertag. Der wichtigste Grund aber sei, dass die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes diesmal vor der Haustür in Köln stattfinde und die örtlichen Vertreter von Verdi und der anderen Gewerkschaften signalisiert hätten, dass sie an den Rhein fahren. Deshalb habe die IG Metall auf eine Gegenveranstaltung in der Innenstadt verzichtet und sich für das eigene Gelände entschieden. Das könne im nächsten Jahr aber schon wieder anders aussehen, sagt Kusel und betont: „Der 1. Mai ist nicht das entscheidende Zeichen dafür, ob es uns gibt oder nicht.“

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