Gedenkstunde348 Kerzen für die Corona-Toten in Oberberg

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348 Kerzen brannten am Sonntagabend.

348 Kerzen brannten am Sonntagabend.

Gummersbach – Am Sonntagabend leuchteten 348 Kerzen am Fuße der evangelischen Kirche in der Gummersbacher Altstadt – ein Grablicht für jeden Menschen in Oberberg, der an oder mit dem Coronavirus gestorben ist. Zu der kurzen Gedenkfeier hatten die Initiatoren der Gummersbacher Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt aufgerufen, die bis zum Abend von 9062 Menschen unterzeichnet worden ist. Eingeladen waren allein Vertreter der Religionsgemeinschaften im Kreis, eine größere Versammlung habe man angesichts der Pandemielage vermeiden wollen, sagte eine der Initiatorinnen. Sie begrüßte die rund 20 Besucher vor der im roten Kerzenschein leuchtenden Kirchtreppe: „Schwere Zeiten werden dadurch ermöglicht, dass wir zusammenstehen.“

„Möge ihre Erinnerung ein Segen sein.“

Die anwesenden vier Religionen und zwei Konfessionen werden von der Kerze als Symbol für verstorbene Menschen geeint, sagte Superintendent Michael Braun vom evangelischen Kirchenkreis An der Agger. Es gelte jenen Menschen beizustehen, die um einen dieser 348 Toten trauern. Marion Reinecke vom Freundeskreis Nümbrecht/Mateh Yehuda und Michaela Engelmeier von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft vertraten den jüdischen Glauben. Reinecke sprach den Psalm „Der Herr ist mein Hirte“, Engelmeier sagte: „Möge ihre Erinnerung ein Segen sein.“ Für die tamilische Gemeinschaft erinnerte Roshani Thanapalasingham, Vorsitzende des Gummersbacher Integrationsrats, daran, dass hinter jedem Licht ein Mensch mit seiner Geschichte und Familienangehörigen steht.

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Recep Özgül aus Bergneustadt sprach im Namen der islamischen Gemeinschaft ein Bittgebet, „dass die Pandemie bald ein Ende nimmt“. Der katholische Kreisdechant Christoph Bersch wünschte sich für alle einen Hoffnungsstrahl: „Wir nehmen die Trauer der Menschen wahr, die kein Licht am Ende des Tunnels sehen.“

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