GummersbachFrühlingsfest mit Winterjacke und Regenschirm

Lesezeit 3 Minuten
Heiß her ging’s in der Halle 32, wo die Grundschüler zum Mitsingen animierten.

Heiß her ging’s in der Halle 32, wo die Grundschüler zum Mitsingen animierten.

Gummersbach – Die Temperaturen lagen am Vormittag noch viel zu nah am Gefrierpunkt, und trotzdem hat Gummersbach am Sonntag den Frühling gefeiert. Ohne Winterjacke und Regenschirm ließ sich das Stadtfest kaum aushalten, da weckten die frühlingshaften Angebote mit farbenfrohen Bildern, leichter Sommermode und vielem mehr besonders große Sehnsüchte. Die Veranstalter hatten das Frühlingsfest diesmal ganz ins Zeichen der Kunst gestellt, die Innenstadt verwandelte sich in einen großen Schauraum.

In der Fußgängerzone und auf dem Steinmüllergelände hatten sich 70 Künstler mit ihrer Malerei, Bildhauerei und mit ihren Fotografien verteilt – und einige an ganz ungewöhnlichen Orten. So wie das Malerpaar Luzia und Anton Scharmann aus Bernberg in einem Linienbus der Ovag, der auf dem Lindenplatz abgestellt war.

Dicke Jacken oder Decken hatten die Künstler dabei, die ihre Werke in der kühlen Innenstadt ausstellten.

Dicke Jacken oder Decken hatten die Künstler dabei, die ihre Werke in der kühlen Innenstadt ausstellten.

Riesenchor und Kranfahrt zum Himmel

In Luzia Scharmanns Acrylbildern strahlten Kohlmeisen und Lilien die Besucher an. Ein paar Meter weiter hielten sich Buchbinder Markus Heibach und seine Damen vom Morsbacher Kunstwerk 66 die Kälte mit Decken vom Leibe. Vera Rührup berichtete, dass sie einige Bilder schon vor einem kleinen Wassereinbruch ins Zelt retten mussten. Sich selbst künstlerisch betätigen konnte, wer am Stand der Gummersbacher VHS vorbeiguckte: Dort – unter einem Heizpilz – durften Buttons nach eigenem Gusto gestaltet werden. Aus Nümbrecht hatte Christiane Lefherz ihre Skulpturen auf die Wilhelmstraße mitgebracht. „Hier beim Frühlingsfest auszustellen, ist eine tolle Gelegenheit“, freute sich die Bildhauerin: „Die Menschen sind trotz Kälte locker drauf.“

Am Nachmittag spielte dann auch die Sonne mit.

Am Nachmittag spielte dann auch die Sonne mit.

Tatsächlich stiegen Laune und Besucherzahl, als am Nachmittag allmählich die Sonne gegen die Regenwolken ankämpfte. Da bot sich eine Fahrt mit der Gondelbahn an, die mit einem Kran der Firma Ley ermöglicht wurde. Rund 80 Meter über dem Steinmüllergelände boten sich auch dem 14-jährigen André aus Strombach und seinen Freunden Patrick und Gabriel ein Panoramablick. André hatte die Aussicht schon bei den vorigen Frühlingsfesten genossen: „Mal gucken, ob ich auch heute bis zum Unnenberger Turm blicken kann.“

Dicke Jacken oder Decken hatten die Künstler dabei, die ihre Werke in der kühlen Innenstadt ausstellten.

Dicke Jacken oder Decken hatten die Künstler dabei, die ihre Werke in der kühlen Innenstadt ausstellten.

Einen tollen Anblick hatten auch die Besucher der Halle 32, wo musikalische Künste dargeboten wurden. Mit hunderten Grundschulkindern stimmte Chorleiter Joachim Kottmann moderne Hits an – „Ein Hoch auf uns!“ Unterstützt wurde dieses Konzert vom Verein zur Förderung der Kultur in Gummersbach, die Vorsitzende Renate Wigger warb im Vorraum um Mitglieder. Später trat in der Halle 32 zudem das nordrhein-westfälische Jugend-Jazz-Orchester auf.

Das könnte Sie auch interessieren:

Verkaufsoffener Sonntag bot Infos über Freizeitaktivitäten

Viele Menschen waren nicht zuletzt in die Gummersbacher City gekommen, um den verkaufsoffenen Sonntag zu nutzen. Im Einkaufszentrum Forum rührten hiesige Touristiker die Werbetrommel für oberbergische Freizeitaktivitäten. Corinna Kawczyk von der Stadt Wiehl verteilte einen neuen Führer mit sechs Fahrradtouren. Nebenan pries Nele Glodowski den Kurort Nümbrecht an. Dass sie an diesem herbstlichen Frühlingstag ihre Stände im wohltemperierten Einkaufszentrum aufschlagen durften, freute auch Glodowski: „Bei dem Wetter ist das eindeutig der bessere Platz.“

Rundschau abonnieren