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IHK-HerbstkonjunkturTrübe Perspektive für die Wirtschaft in Oberberg

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Die IHK Oberberg hat ihren Sitz in der Halle 51 auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach.

Im Frühjahr keimte auch in Oberbergs Wirtschaft leichte Hoffnung auf, doch inzwischen ist diese wieder verpufft.

 Der Konjunkturindex, den die IHK Köln im Rahmen ihrer Herbstumfrage ermittelt hat, ist alles andere als optimistisch. „Dabei gab es vor wenigen Monaten noch ein wenig Hoffnung. Die neue Bundesregierung bekam von den Unternehmen Vorschusslorbeeren. Doch die Frühjahrs-Hoffnung ist komplett verpufft, die Wirtschaft blickt im Herbst 2025 in eine trübe Perspektive“, heißt es in einer Mitteilung der IHK. Der Konjunkturklimaindikator fällt um 3,8 auf jetzt 89,1 Punkte. Das langjährige Mittel von 104,7 ist weit entfernt.

Und diese schlechte Stimmung wirkt sich auch auf die Perspektiven bei der Beschäftigung aus. Im Vergleich zur Vorumfrage liegt der Saldo bei -13 Punkten. Mehr als ein Viertel der Betriebe plant weiterhin eine Verringerung des Personalstands. Lediglich 13 Prozent wollen die Beschäftigtenzahl erhöhen. Der Großteil der Unternehmen (60 Prozent) hat nicht vor, den Personalstand zu ändern. Im Mai hatte das bei der Frühjahrsumfrage noch ganz anders geklungen: Sie zeige zwar keine Trendwende hinsichtlich der Skepsis und Zurückhaltung der Unternehmer in der Region – doch so einen kleinen Silberschweif am Horizont könne man schon erkennen, hatte Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg, im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Die Erwartungen der Unternehmen hätten sich „merklich verbessert“, wie Sallmann weiter ausführte.

Besorgnis erregende Entwicklung in der Industrie

Und nun offenbar wieder ein deutlicher Rückschritt. „Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung in der Industrie. Und die bildet im Oberbergischen einen der Schwerpunkte der Wirtschaft. 44 Prozent der Unternehmen aus diesem Sektor berichten IHK-weit von einer schlechten Geschäftslage – damit ist fast der Tiefpunkt der Coronazeit erreicht. Auch die Kapazitätsauslastung ist auf ein neues Tief gefallen. Die Aussichten bleiben pessimistisch“, heißt es weiter in der Verlautbarung der IHK. Im Oberbergischen nennen die Unternehmer als größte Risiken die Inlandsnachfrage (71 Prozent), die Arbeitskosten (60 Prozent) und die Energiepreise (53 Prozent). Laut dem Ergebnis der IHK-Herbstumfrage hat sich die Geschäftslage im Oberbergischen Kreis seit dem Frühjahr „deutlich verschlechtert“. Nur noch 19 Prozent der Unternehmen melden eine „gute“ Lage (Vorumfrage: 17 Prozent), während 43 Prozent von einer „schlechten“ Lage berichten (Vorumfrage: 31 Prozent).

Der Saldo fällt mit -24 Punkten tief in den negativen Bereich. Auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind pessimistischer: 31 Prozent erwarten eine ungünstigere Entwicklung, nur 15 Prozent eine Verbesserung. Die Investitionsbereitschaft ist weiter gesunken: 43 Prozent planen geringere Investitionen (Vorumfrage: 36 Prozent), nur 18 Prozent eine Erhöhung (Vorumfrage: 22 Prozent). Die Beschäftigungsaussichten bleiben negativ, mehr als ein Drittel der Unternehmen plant, ihre Belegschaft zu reduzieren. Die Konjunkturumfrage zum Herbst 2025 wurde vom 9. bis 24. September 2025 bei rund 2300 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 597 Unternehmen eingeflossen.