Manager der Schwalbe-ArenaDank „Didi“ wird in Gummersbach nicht nur Handball gespielt

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Dass in der Schwalbe-Arena nicht nur Handball gespielt wird, darum kümmert sich Wolf-Dietrich Weithöner, besser bekannt als „Didi“. 

Gummersbach – Dass Wolf-Dietrich Weithöner beinahe jeden duzt, ist ein kalkulierter Bruch mit den gängigen Umgangsformen. „Das ,Du’ hat mir in all den Jahren weitaus mehr Türen geöffnet als verschlossen“, sagt Weithöner – der aber nur „Didi“ genannt werden möchte. Das gehört zum „Du“ dazu.

Seit vier Jahren ist Weithöner Manager der Gummersbacher Schwalbe-Arena. Der 61-Jährige sorgt dafür, dass in der Halle nicht nur Handball gespielt wird, sondern dort auch publikumsträchtige Bands und Comedykünstler auftreten.

Weithöner will in der Schwalbe-Arena bleiben

Das ist wichtig für die Arena GmbH, denn der Sport allein würde ihr Gebäude nicht tragen. Wer Weithöners Werdegang kennt, könnte meinen, dass er auf diesen Job sein ganzes Leben lang hingearbeitet hat. Tatsächlich sagt der Manager, in Gummersbach fühle er sich pudelwohl – nach vielen verschiedenen Tätigkeiten soll die Schwalbe-Arena seine letzte Station sein.

Geboren und aufgewachsen in Bielefeld, erlernte Weithöner den Beruf des Kfz-Mechanikers, nahm dann in Hamburg das Studium der Fahrzeugtechnik auf. „Doch das endete nach vier Semestern eher unrühmlich“, sagt er lächelnd. Dem Autoaffinen kam diejenige Nordseeinsel dazwischen, die er schon zu Jugendtagen regelmäßig besucht hatte und auf der er auch heute noch jedes Jahr zu Gast ist.

Barkeeper im legendären Gogärtchen

Statt im Hörsaal zu brüten, jobbte der junge Weithöner auf Sylt lieber als Rettungsschwimmer, Discjockey und Barkeeper, unter anderem im legendären Gogärtchen und Pony-Club in Kampen. Wo sich der deutsche Jetset die Klinke in die Hand gab, da lernte Weithöner, im Umgang mit der Prominenz lässig zu bleiben.

Mitte der 1980er Jahre wurde Weithöner vom einfachen Angestellten zum Chef seines eigenen Lokals. In Bielefeld übernahm er das Café-Bistro „Kulisse“, das er zum Szene-Treff machte – und sich selbst bekannt. Sieben Jahre später wurde er das erste Mal abgeworben. Ihm wurde die Leitung eines Bielefelder Brauhauses übertragen, dessen Geschäft schon bald „durch die Decke ging“, wie Weithöner berichtet: „Wir hatten dort 450 Plätze, haben jeden Tag mehr als 1000 Liter Bier verkauft.“

Mit „Du“ Nähe und Vertrauen schaffen

Wiederum sieben Jahre später wurde er von einer Brauerei an Bord geholt, war dort erstmals ausschließlich mit Marketing-Aufgaben betraut. Drei Jahre danach wechselte er zu Krombacher: Dort wurden ihm Management-Aufgaben übertragen. 2005 übernahm er das Wuppertaler Café der Kette „Bar Celona“.

Zu jener Zeit habe er sich von einem Kollegen das „Du“ abgeguckt, sagt Weithöner. Und mit dem sei er gut gefahren. „Dass ich alle duze, ist keine Respektlosigkeit. Ich will damit Nähe und Vertrauen schaffen, und das klappt in den allermeisten Fällen auch.“

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Schon in Wuppertal habe er genau gewusst, wo er hinwollte – nämlich ins Hallen-Segment. Die Gelegenheit kam schon bald, als 2006 die Arena Trier anklopfte. Sieben Jahre lang war er hier Teil einer Geschäftsführer-Doppelspitze, wegen struktureller Änderungen musste er gehen.

Zwei Jahre lang machte Weithöner verschiedene Jobs, bevor die Gummersbacher Schwalbe-Arena kam. „Auf diese Stelle hatte ich gewartet.“ Der Job des Arena-Managers sei ihm auf den Leib geschnitten, sagt Weithöner. Er mag die hohe Qualität auf dem Steinmüllergelände, die kurzen Wege, das gut funktionierende Miteinander. Weithöner berichtet, dass er für einige VfL-Spieler auch Ansprechpartner in persönlichen Dingen sei. Sie müssen gar nicht erst an seine Tür anklopfen, denn sein Büro stehe immer offen. 

Im Oktober soll Autosalon Premiere feiern

Natürlich sei es bitter, dass der VfL in die Zweite Liga abgestiegen ist. An seiner Mission, die Arena für viele verschiedene Veranstaltungen aufzustellen, ändere das nichts. Sein neuestes Baby ist der Autosalon, der im Oktober in der Arena Premiere feiern soll. Weithöner hofft, dass neben Konzerten und Comedyabenden künftig regelmäßig Messen in der Halle stattfinden.

Dafür sei er auch bereit, auf einige Besuche bei seiner Frau Alex im Haus in Bielefeld zu verzichten. Dann komme sie halt nach Gummersbach. Seine Ehe sei fester denn je. Nach der Scheidung von Alex vor elf Jahren haben die beiden im vergangenen Jahr wieder geheiratet – natürlich auf Sylt. 

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