Hunderte Schlachtungen in OberbergIslamisches Opferfest beginnt am Freitag

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Vor allem Schafe und Rinder werden bei dem Opferfest geschlachtet.

Vor allem Schafe und Rinder werden bei dem Opferfest geschlachtet.

Oberberg – In letzter Sekunde soll Gott Abraham davon abgehalten haben, seinen Sohn für ihn zu opfern. Aus Dank für dessen Barmherzigkeit opferte er stattdessen einen Widder. In dieser Geschichte aus dem Alten Testaments liegt der Ursprung für das islamische Opferfest Kurban Bayrami. Das findet in diesem Jahr vom 31. Juli bis zum 3. August statt. In diesem Zeitraum werden hunderte Schafe und Rinder geschlachtet, um an Abrahams Opfer und das Vertrauen in Gott zu erinnern.

Wie der Oberbergische Kreis mitteilt, sei jeder wirtschaftlich gut gestellte Muslim verpflichtet, ein Opfer zu bringen. Als Opfertiere würden vor allem Schafe und Rinder geschlachtet, heißt es weiterhin aus Gummersbach. Das Opferfleisch werde aufgeteilt: ein Teil bleibt im Haushalt, der Rest werde an Nachbarn, Verwandte und Bedürftige verteilt.

Hunderte Schlachtungen zum Opferfest

Wann das Opferfest beginnt, wird nach den Sonnenzeiten in Mekka entschieden. Es beginnt nach einem Gebet in der Moschee nach Sonnenaufgang. Die Schlachtungen enden, nachdem die Sonne untergegangen ist. Im vergangenen Jahr seien im Oberbergischen Kreis zum Opferfest 115 Rinder und 386 Schafe geschlachtet worden, berichtet die Kreisverwaltung.

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Wer ein Tier opfern möchte, muss sich an einige Regeln halten. Nicole Arnold, Sachgebietsleiterin der Lebensmittelüberwachung im Kreis, wird in der Mitteilung zitiert: „Die Schlachtungen sind vorab den zuständigen, vom Veterinäramt beauftragten Tierärzten zur Fleischbeschau anzuzeigen. Sie dürfen außerdem nur in zugelassenen Schlachtstätten durchgeführt werden.“ Eine Schächtung, eine Schlachtung ohne Betäubung, sei außerdem nach deutscher Rechtslage verboten.

Strenge Richtlinien und Hygienevorschriften

Neun Schlachtbetriebe im Oberbergischen werden zum kommenden Opferfest Schlachtungen vornehmen. Dabei ist zu beachten: Vorab werden alle über die geltenden Richtlinien zur Einhaltung des Tierschutzes und der Fleischhygiene aufgeklärt. Amtstierärzte suchen größere Schlachtbetriebe auf, um den geplanten Ablauf des Opferfestes zu besprechen. Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes führen in den Tagen verstärkt Kontrollen durch. Amtstierärztin Nicole Arnold: „In einigen Betrieben sind sie ganztägig vor Ort und überprüfen die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Vorgaben und die Schlachthygiene.“

In diesem Jahr werde es wegen der Corona-Pandemie noch einmal besondere Kontrollen geben, kündigt der Kreis an. Die Schlachtbetriebe seien frühzeitig auf die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung hingewiesen worden. Dazu mussten sie ein entsprechendes Hygienekonzept erarbeiten und vorlegen. Ob sich alle Betriebe an die Verordnung halten, sollen bei unangemeldeten Kontrollen durch das Ordnungsamt und die Polizei überprüft werden. Das gelte auch für Schlachtbetriebe, die keine Schlachtungen angezeigt haben, betont der Kreis.

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