Engelskirchen – Trotz aller Differenzen, die dazu beigetragen haben, dass Pfarrer Wolfgang Rick und Diakon Ralf Schwenk den Engelskirchener Pfarrverband nun verlassen, war die Abschiedsmesse am Samstag in St. Peter und Paul vor allem von Dank und Herzlichkeit geprägt.
In den sechs Jahren, die Rick hier tätig war, hat er zu Teilen der Gemeinde keinen Draht gefunden. Der nebenamtliche Diakon Ralf Faymonville, dessen seelsorgerische Arbeit in Engelskirchen nun für Kontinuität sorgt, deutet die Menge der rund 400 Gottesdienstbesucher bei der Abschiedsmesse aber als Zeichen dafür, dass es „eine grundsätzliche Wertschätzung für den Menschen Wolfgang Rick“ immer gegeben habe. Jetzt biete sich die Gelegenheit, als Gemeinde ganz neu anzufangen.
Am 1. September werden ein neuer Diakon und am 1. Oktober ein neuer Gemeindereferent ihren Dienst antreten. Damit wird es auch einen Nachfolger für Peter Urban geben, der im turnusmäßigen Wechsel eine Stelle als Pastoralreferent in Much antritt. Diakon Schwenk wird voraussichtlich in Lohmar eingesetzt werden. Pfarrer Rick ist zunächst für einige Monate beurlaubt, bis sich eine neue Aufgabe für ihn ergibt. Der Feuerwehrmann und Notfallseelsorger würde nach eigenen Angaben gern in diesem Bereich eine Funktion übernehmen.
Im Anschluss an den Gottesdienst dankte Gabi Oetterer im Namen des Pfarrgemeinderats und der anderen Gruppen den scheidenden Geistlichen für ihr Engagement.
In der Messe hatte Pfarrer Rick die Schwierigkeiten in der Gemeinde nur angedeutet, in der Predigt allerdings wohl nicht ganz zufällig einen Schwerpunkt auf die Denunziation und das „Mobbing“ gelegt, dem der Prophet Jeremia als „unbequemer Mahner, der sich die Sache Gottes zu eigen gemacht hat“ ausgesetzt war. Wolfgang Rick entschuldigte sich, sofern er zu mangelhafter Kommunikation und fehlender Transparenz im Gemeindeleben beigetragen haben sollte. Insgesamt lobte er aber die „tolle Glaubensgemeinschaft“ und das „gute Miteinander“, das er in Engelskirchen erlebt habe. Der Auszug der Geistlichen aus der Kirche wurde vom Applaus der Besucher begleitet.