Viel Innovation auf wenig RaumIn Lindlar entstehen zwei besondere Kleinsthäuser

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Sechs Männer stehen vor einem Häuserneubau.

In Zusammenarbeit mit TH Köln und Metabolon entstehen auf dem Entsorgungszentrum Leppe zwei Kleinsthäuser, die nach einem Baukastensystem entwickelt und mit zwei Personen aufgebaut werden können. Das Team der FH Köln, Campus Gummersbach (v.l.): Max Salzberger, Konstantin Holz, Jan Hennen, Prof. Arne Künstler, Prof. Marco Hemmerling und Peter Hartenstein.

Auf dem Innovationsstandort Metabolon werden zwei Kleinstwohnhäuser, sogenannten Tiny Houses gebaut. Wir konnten einen Blick hineinwerfen.

Grundstückspreise von 355 Euro pro Quadratmeter, wie sie aktuell in Lindlar aufgerufen werden und dazu hohe Baukosten sind ein Grund, warum sich immer weniger Menschen den Traum vom Wohneigentum erfüllen und die Nachfrage deutlich zurückgegangen ist.

Eine Lösung, die auch im Sinne von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit eine Alternative bieten könnte, sind Kleinstwohnhäuser, sogenannte Tiny Houses.

Fünf der nachhaltigen Kleinsthäuser mit eigenen Schwerpunkten sind geplant

Zwei von geplanten fünf unterschiedlicher Kleinhäuser aus Holz entstehen gerade auf Metabolon. Es ist ein Projekt mit der Technischen Hochschule Köln, Campus Gummersbach, im Rahmen der Bergischen Rohstoffschmiede, einem Projekt der Regionale 2025.

Ein Tiny House von oben fotografiert.

Aus zwei Kuben besteht dieses Kleinhaus.

Im Juni wurde mit dem der rund 35 Quadratmeter großen Häuser begonnen, Ende September werden sie fertig sein. Und es sind zwei völlig unterschiedliche Gebäude, das wird schon an den unterschiedlichen Fassaden, einmal Holz, einmal Schiefer und flache Photovoltaik-Ziegel deutlich. Das Pultdach des ersten Gebäudes ist in zweifacher Richtung geneigt, das andere Mini-Haus besteht aus zwei Kuben. Die Architektur spielt eine wichtige Rolle, was nicht verwundert, denn das sechsköpfige Team um die Professoren Marco Hemmerling und Arne Künstler kommt von der Fakultät für Architektur an der TH.

Individualisierbare Bausätze, die mit Akkuschrauber aufgebaut werden können

Die Idee zu den besonderen Kleinhäusern hatte Max Salzberger. Der gelernte Tischler hatte seine Masterarbeit über digitalisierte Planungs- und Konstruktionsmethoden geschrieben. Und die wurden bei dem Projekt möglichst weit getrieben, so dass es letztlich individualisierbare Bausätze gibt, die von zwei Personen mit einem Akkuschrauber aufgebaut werden können.

Geringer Platzbedarf, nachhaltige oder wiederverwendete Materialien, geringer Energiebedarf oder Energiegewinnung, Leben und Lernen sind die Themen, die mit den insgesamt fünf geplanten Tiny Houses modellhaft demonstriert werden soll. Dazu gehört auch, dass die Technik nicht versteckt, sondern offen sichtbar ist.

Einfluss der Häuser auf die Bewohner wird wissenschaftlich untersucht

Und ein Aspekt ist dem Team wichtig: Architektur habe Einfluss auf den Menschen. Und das soll in den Häusern ganz konkret untersucht werden. Wie wirken sich die Häuser mit ihrem nachhaltigen Ansatz und der besonderen Gestaltung auf Schlaf und Gesundheit aus. Das wird an Probanden, die in den Häusern übernachten, erforscht.

Am 24. September gibt es die Möglichkeit, sich die Häuser auf Metabolon, Am Berkebach 1, in Lindlar anzusehen.

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