Misereor-Aktion200 Kita-Kinder gingen in Morsbach auf eine besondere Trommelreise

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Zahlreiche Kinder sitzen zusammen und trommeln.

Auf ihrer Trommelreise erfuhren die Kinder, dass es nicht allen Kindern auf der Welt so gut geht.

Am Dienstagvormittag wurde es in der katholischen Kirche St. Joseph in der Morsbacher Ortschaft Lichtenberg laut. 

Trommeln macht Spaß und Gemeinschaft auch. Das erlebten rund 200 Kinder am Dienstagvormittag in der katholischen Kirche St. Joseph in der Morsbacher Ortschaft Lichtenberg. Gemeinsam schlugen sie begeistert auf die kleinen Trömmelchen, die der Spiel- und Theaterpädagoge Markus Hoffmeister aus dem münsterländischen Sendenhorst mitgebracht hatte. Der Trommelerzähler berichtete, dass die afrikanischen Instrumente für seine Trommelreisen in Ghana gefertigt worden seien.

Hintergrund ist die bundesweite Misereor-Aktion „Solibrot in der Kita“, an der 14 Kindertagesstätten aus dem Oberbergischen Kreis und Friesenhagen teilnehmen. Die Organisation unterstützt seit mehr als sechs Jahrzehnten notleidende Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika in ihrem Kampf um menschenwürdige Lebensbedingungen.

Projekt „Solidarisches Brotes“ soll Kindern andere Kulturen nahebringen

Das Projekt des „solidarischen Brotes“ soll die Kinder mit in die Welt anderer Kulturen nehmen, erklärt die Gummersbacherin Christina Ottersbach von der Pfarreiengemeinschaft Oberberg-Mitte: „Das, was für uns selbstverständlich ist, ist in anderen Ländern dieser Welt eben nicht immer so: das tägliche Brot essen und Wasser trinken zu können, ein Dach über dem Kopf zu haben, Bildung und Förderung erfahren zu dürfen.“

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Mit Beginn der Fastenzeit haben die Kitas mit allen Kindern altersentsprechend begonnen, im pädagogischen Alltag Projekte zu entwickeln, Aktionen zu starten und Impulse zu geben, die im Kita-Alltag umgesetzt werden. Die Kinder erfahren, dass ihre Altersgenossen, denen es nicht so gut geht, unter ganz anderen Voraussetzungen die ersten Schritte in „ihre“ Welt machen müssen. Die Kleinen erfahren, dass sie aktiv etwas tun können, um anderen Kindern zu helfen.

Ottersbach erläutert, dass es in den Kitas etwa Morgenkreise zum Thema „alle Lebewesen brauchen Sonne“ gebe, ebenso Projekte zum Thema Kinderrechte. Spielerisch hätten sie den Weg des Brotes vom Getreidefeld bis auf den Esstisch erkundet und beim gemeinsamen Brotbacken gelernt, wie viel Arbeit und Mühe dahintersteckt. Diese „Solibrote“ werden gegen Spenden zugunsten Kinderprojekten von Misereor abgegeben.

Höhepunkt dieser Aktion war dann die gemeinsame Trommelreise in der Kirche. Nach der Begrüßung durch Kaplan Markus Brandt und einem getrommelten Teil des Vaterunsers „Unser täglich Brot gib uns heute“ erklärte Miriam Thiel von Misereor aus Aachen, dass manche Kinder gar nichts zum Frühstück bekommen worden. Mitfühlender Zwischenruf eines Mädchens: „Die Armen.“

Sodann entführte Markus Hoffmeister die Kinder nach Kenia, wo sie einen Regen mit ihren Trommeln imitierten und danach seiner Geschichte um ein Wasserloch folgten, in der es darum ging, dass nicht das stärkste Tier das Wasser alleine für sich beanspruchen darf. Am Ende bekam jedes Kind ein Stück Solibrot – und sie erfuhren, dass es für alle reicht, wenn man teilt. Ein Kind brachte dem Trommelerzähler ein Stück davon. Pastoralreferent Simon Blumberg: „Das Mädchen hat gleich begriffen, worum es geht.“

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