Mit Kran platziertBrücke in Morsbach rasch auf ihren Platz gehoben

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Fest am Haken hat der Kran die neue Brücke.

Fest am Haken hat der Kran die neue Brücke.

Morsbach – Bald führt in Morsbach ein weiterer Weg über die Wisser. Zur Autobrücke am Alzener Weg und der Hängebrücke „Auf der Au“ für Fußgänger am westlichen Ende des Kurparks gesellt sich nun – ziemlich genau dazwischen – eine dritte Querung für Fußgänger und Fahrradfahrer und führt zur Straße „Im Kattelberg“ auf dem anderen Ufer der Wisser – ein sanfter Beginn des Aufstiegs für Wanderer zum Aussichtsturm auf der Hohen Hardt und optimal für Pedalritter, um auf den grünen Uferweg zu gelangen.

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Mathias Giering leitet den Bau.

Die Kosten für das rund 250 000 Euro teure Bauwerk kommen zu 70 Prozent als Förderung aus dem Integrierten Handlungskonzept der Gemeinde. Diese Summe – und auch das Projekt an sich – hatte im Dezember 2020 Morsbachs Politik durchaus entzweit.

Arbeiten beginnen früh am Morgen

Jetzt ist sie da, die neue Brücke. 7 Uhr ist es, der Kran des Gummersbacher Unternehmens Ley rüstet sich für die Aufgabe, die Stahlkonstruktion an ihren Platz zu heben. Dazu lädt sich das 100-Tonnen-Gerät einen Zusatzballast von 22 Tonnen auf, um beim Transport des 18 Meter langen, 2,50 Meter breiten und 14 Tonnen schweren Bauwerks nicht ins Schwanken zu geraten. „Eine besondere Schwierigkeit ist, die Brücke so anzuhängen, dass sie später vollkommen gerade positioniert werden kann“, erklärt der Kranführer.

Passt alles? Die rund 250 000 Euro teure Brücke findet rasch den Weg auf die Widerlager. Augenmaß ist trotzdem gefragt.

Passt alles? Die rund 250 000 Euro teure Brücke findet rasch den Weg auf die Widerlager. Augenmaß ist trotzdem gefragt.

Pünktlich um acht wird die Brücke auf dem Sattelauflieger des Lichtenberger Transportunternehmens Schmallenbach rückwärts an den Kran gefahren. Doch dann stocken die Arbeiten – passende Lastgurte fehlen. Eilig telefoniert Rolf Buchen, Chef des Wissener Stahlbauunternehmens, das diese Brücke geschweißt hat, mit der Kranfirma, um die Gurte zu bekommen. Und er hat Glück: Ein Fahrer ist frei, kann sie sofort zur Baustelle bringen. Während er wartet, schildert Buchen, dass er große Schwierigkeiten bei der Herstellung gehabt habe. So hätten nicht nur die Stahlträger, die sonst aus der Ukraine kommen, ungewöhnlich lange auf sich warten lassen: „Auf den Kunststoffbelag mussten wir dann noch länger warten.“ Zu Verzögerungen habe auch der Fachkräftemangel gesorgt: „Zwar habe ich ausreichend zertifizierte Schweißer – der Engpass liegt bei der Schweißaufsicht.“

Innerhalb weniger Minuten platziert

Dann geht plötzlich alles ganz schnell: Um 9 Uhr sind die Gurte da, drei Minuten später schwebt die Brücke über der Wisser, um 9.10 Uhr hat die Stahlkonstruktion ihren Platz auf den Widerlagern gefunden. Und kurz darauf unternimmt Juniorchef Martin Buchen den ersten „Belastungstest“: Er macht die ersten Schritte auf dem Bauwerk. Sebastian Bauer vom Fachbereich Bauen in Morsbachs Rathaus freut sich, dass endlich alles geklappt hat: „Nachdem die Wasserleitung in den Fluss verlegt worden ist, hätte die Brücke schon im Frühjahr gesetzt werden können.“

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Bauleiter Mathias Giering vom Wiehler Ingenieurbüro Donner und Marenbach kontrolliert die Position der Brücke. Sie hat eine Steigung von 1,3 Grad und liegt am Südufer rund 40 Zentimeter höher als auf der anderen Seite – alles passt: „Jetzt sind nur noch Restarbeiten nötig“, schildert Giering. So müssten noch der Belag aufgebracht und die Eingangsflächen samt Geländer hergestellt werden. „Eine Eröffnung Ende August halte ich für realistisch.“ Sollte sich das aufgrund von Materialproblemen weiter hinauszögern, werde über eine provisorische Lösung nachgedacht.

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