Genug erlebt für zwei TagebücherNümbrechter bereisen Island in einem Lastwagen

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Wenn zwei eine Reise tun, dann können sie was erzählen.

Berkenroth – Wenn zwei eine Reise tun, dann können sie was erzählen. Zumal, wenn die Reise für drei Monate nach Island führt und das Fahrzeug ein eigenhändig umgebauter Bundeswehr-Lkw ist, der überall beeindruckte Blicke auf sich zieht. Im Frühsommer starteten Anke Braunöhler und Eric Prang aus Nümbrecht ihre Reise, nun sind sie zurück – mit unzähligen Eindrücken und mehr als 340 Seiten handschriftlich verfassten Tagebucheinträgen.

„Aus dem Kopf kriegen wir unsere Erlebnisse schon nicht mehr zusammen. Dazu müssen wir mein Tagebuch lesen“, verrät Anke Braunöhler. Zeit zu haben – das sei das Besondere an der Reise gewesen, ist sich das Paar einig. Sie stellten sich lediglich dann den Wecker, wenn eine Fähre pünktlich zu erreichen war. Ansonsten entschieden die beiden spontan, was der Tag bringen sollte.

Viele schöne Momente erlebt

10 000 Kilometer kamen so letztlich zusammen. Und viele schöne Kontakte. In der Stadt Akureyri im Norden gab es für die Oberberger eine Privatführung durch das Motorradmuseum. Bei einer Übernachtung an einer heißen Quelle klopfte es plötzlich an die Tür. „Eine junge Frau sagte ,Guten Abend’ und erzählte uns, sie habe beim Motorengeräusch unseres Lkw sofort Kindheitserinnerungen im Kopf gehabt“, berichtet Anke Braunöhler. Der Vater der jungen Frau war in Vik im Katastrophenschutz tätig, fuhr als Dienstfahrzeug genau diesen MAN Kat 1 Lkw und hatte seine Tochter oft mitgenommen.

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Anke Braunöhler und Eric Prang aus Nümbrecht erlebten eine ganze Menge, als sie jetzt für drei Monate in ihrem alten Schätzchen von  MAN durch Island reisten.

Überhaupt der Lkw: Er sorgte auch bei einem Geräuschesammler für Begeisterung. Dieser Sammler kletterte sogar in den Motorraum, um Aufnahmen zu machen. Ein Anblick, über den die Nümbrechter jetzt noch lachen müssen, wenn sie davon erzählen. Spannend war auch die Begegnung am Gletschersee Jökulsárlón, wo die Oberberger von Waldbrölern erkannt wurden, die den Vorbericht zur Reise in dieser Zeitung gelesen hatten. „Sie wünschten uns sehr herzlich eine gute Weiterfahrt. Und dann trennten sich unsere Wege nach einem kurzen Gespräch wieder“, sagt Eric Prang.

Nur ein einziges Mal Probleme

43 Jahre hat der Lkw inzwischen auf dem Buckel, doch nur ein einziges Mal sprang er nicht an. Per Fernhilfe von Freunden aus Deutschland war der Fehler jedoch schnell gefunden und behoben. Bei aller Freude und Entspannung schlich sich allerdings im Laufe der Wochen auch ein wenig Wehmut in die Reise ein. So berichtet Anke Braunöhler, dass es das wirklich ursprüngliche Island von vor 25 Jahren in ihren Augen nicht mehr gibt. „Es sind mehr Zäune da, das Land wirkt ein Stück weit gezähmt. Das hat uns doch etwas überrascht.“

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Da die beiden aber stets positiv denken, wurde aus der Wehmut schnell die Freude daran, nun eben dieses etwas andere Island neu zu entdecken. Und das brachte so viele Eindrücke, dass Anke Braunöhler unterwegs ein zweites Tagebuch kaufen musste.

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