Mona Neubaur besuchte auf ihrer Sommertour drei Stationen in Nümbrecht.
SommertourMinisterin bei den Naturschützern in Nümbrecht

Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (3. v.l.) war zu Besuch in Nümbrecht.
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Im Rahmen ihrer Sommertour durch Nordrhein-Westfalen besuchte die stellvertretende Ministerpräsidentin und NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Grüne) am Freitag die Biologische Station Oberberg (BSO) in Nümbrecht. Der Besuch bildete den Abschluss ihrer dreitägigen Tour zu verschiedenen Projekten und Regionen – diesmal mit Fokus auf den östlichen Teil der Metropolregion Köln-Bonn.
Stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur auf Sommertour in Nümbercht
Auf einem Rundgang durch die Klassenzimmer informierte Christine Wosnitza, stellvertretende Geschäftsführerin der BSO, über das Wissen, das den Kindern vor Ort vermittelt wird. Mona Neubaur zeigte sich beeindruckt vom Engagement und der Vielseitigkeit der Projekte: „Es ist eigentlich verrückt, dass man Natur regulieren muss, um sie zu schützen – aber genau das ist die Herausforderung im Naturschutz.“ Ein besonderer Schwerpunkt des Besuchs lag auf dem Thema Kulturlandschaftspflege.
Sarah Hanuschik von der BSO stellte unter anderem die Maßnahmen zur Pflege von Hangmooren vor. „Wenn wir diese Flächen nicht pflegen würden, würde dort Wald wachsen und seltene Arten verschwinden“, erklärte sie. Viele Flächen müssen etwa alle 20 Jahre durch das Abtragen der obersten Vegetationsschicht regeneriert werden. In Zusammenarbeit mit dem Oberbergischen Kreis wurden bereits mehr als 30 potenzielle Moorstandorte identifiziert, um diese langfristig zu renaturieren – allerdings brauche es dafür auch die Bereitschaft der jeweiligen Flächeneigentümer.
Auch der Vertragsnaturschutz im Oberbergischen Kreis war Thema: 266 Betriebe engagieren sich aktuell auf mehr als 2.300 Hektar Fläche. Doch die Finanzierung ist unsicher. Matthias Wirts-Amling, Geschäftsführer der BSO, erklärt: „Wenn die Mittel fehlen, können wir viele Flächen nicht mehr schützen – das ist ein großes Problem.“ Allein im Jahr 2025 mussten rund 130 Hektar neu beantragter Flächen wegen fehlender Mittel abgelehnt werden. Neubaur lobte die Arbeit der Stationen, die mit FSJlern, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen eine wichtige Brücke zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Umweltschutz bilden.
„Sie leisten mehr, als sie an Gehalt bekommen. Sie machen eine ganz entscheidende Arbeit – gerade in einer Region, die zunehmend spürt, wie sehr uns die Klimakrise und ihre Folgen das Leben erschweren“, fasst die stellvertretende Ministerpräsidentin zusammen. Im Anschluss ging es für Neubaur zur Panpan Brotmanufaktur Kraus sowie zur Fruchtsaftkelterei Weber, ebenfalls in Nümbrecht.