„Ich habe gedacht, das sieht keiner“19-Jährige aus Reichshof wegen Ladendiebstahls angeklagt

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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand.

Nudeln und Schokoriegel und einen LED-Anhänger soll die Angeklagte geklaut haben.

Die junge Frau musste sich vor dem Waldbröler Amtsgericht verantworten, da sie Waren in einem Supermarkt nicht gezahlt hatte.

Nudeln und Schokoriegel mit einem Wert von 4,38 Euro soll sich eine 19-Jährige in einem Gummersbacher Lebensmittelmarkt eingesteckt haben. Auch soll sie im Herbst vergangenen Jahres einen LED-Anhänger für fünf Euro an sich genommen haben, ohne zu bezahlen. Jetzt musste sich die Reichshoferin vor dem Waldbröler Amtsgericht wegen Ladendiebstahls in zwei Fällen verantworten.

Im Supermarkt die Waren in die Handtasche gelegt und vergessen

Die junge Frau erklärte, dass sie im Supermarkt die beiden Waren in ihre Handtasche gelegt habe, da sie keinen Einkaufswagen genommen hatte. Sie habe sich mit ihrem Freund noch länger in dem Laden aufgehalten und beim Verlassen des Marktes schlichtweg nicht mehr an die Sachen in der Tasche gedacht. Und zu dem LED-Anhänger erklärte sie, dass sich der Anhänger nicht im Geschäft in der Innenstadt befunden habe, sondern außen an einem Ständer an der Eingangstür. Mit bemerkenswerter Unbekümmertheit verteidigte die Reichshoferin ihr Verhalten vor Gericht: „Ich habe gedacht, das sieht keiner.“

In beiden Fällen habe sie sich jedoch entschuldigt und die Waren zurückgegeben. Aufgrund ihres Verhaltens stellte die Jugendgerichtshilfe eine eindeutige Reifeverzögerung fest und empfahl dem Gericht die Anwendung des Jugendstrafrechts. Aufgrund des geringen Sachwertes und da die junge Frau über kein Einkommen verfügt, folgte Richter Carsten Becker dem Antrag des Staatsanwalts, das Verfahren mit einer Auflage von 20 Sozialstunden vorläufig einzustellen. 

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