Internetparcours statt PferderallyeGut Hahnseifen trotzt der Pandemie

Lesezeit 3 Minuten
Peggy, Texas und ihre Reiterinnen Sina und Lena Fischbach begaben sich am Montag als erste Teilnehmer auf die Strecke.

Peggy, Texas und ihre Reiterinnen Sina und Lena Fischbach begaben sich am Montag als erste Teilnehmer auf die Strecke.

  • Wegen Corona sollte die Pferderallye auf Gut Hahnenseifen in diesem Jahr ausfallen
  • Das gefiel den Reitern überhaupt nicht: Sie entwickelten eine Anti-Corona-Rallye
  • Auf dem Internetparcours sind Pferd und Reiter vor einer Ansteckung geschützt
  • Entlang der Strecke gibt es Fragen und Aufgaben für Mensch und Tier

Hahnenseifen – Dass die Pferderallye in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen sollte, damit wollten sich die Reiterfreunde auf Gut Hahnenseifen nicht so einfach abfinden. So ersannen sie eine Lösung, die sowohl dem Vergnügen als auch dem Schutz von Reiter und Pferd gerecht wird. Am vergangenen Montag startete die Anti-Corona-Rallye des Vereins mit der Eröffnung durch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. Er freute sich sehr über die Initiative und den Einfallsreichtum der Organisatoren: „Kreative Ideen sind jetzt gefragt, um den Freizeitmarkt wieder zu beleben.“

QR-Code führt die Reiter zu den Streckenpunkten

Gennies wünschte der „interessanten Rallye“ durch das Oberbergische und das angrenzende Wendener Land viele Teilnehmer und Nachahmer, bevor er als Startsignal – gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden Nicole Pütz und Andrea Halberstadt – das rote Band durchschnitt.

Als Erste begaben sich die Schwestern Sina und Lena Fischbach aus dem benachbarten Reichshof-Wiehl mit ihren Pferden Peggy und Texas auf den abenteuerlichen Parcours. Auf 14 Kilometern führt er vom Reiterhof aus über Komp und Hardt zum Aussichtsturm nach Heid, bevor es über Büchen und Huppen zurück durch das Quellgebiet der Wiehl geht. Für den etwa vierstündigen Ausritt erhielten sie von Halberstadt ein „Care-Paket“ mit Marschverpflegung für die Reiter und einigen Leckerlis für die Pferde.

Verschiedene Fragen und Aufgaben

„Wichtig ist ein volles Handy auf der Rallye“, betont Pütz. Denn über die Strecke verteilt befinden sich an 23 Streckenpunkten grün-gelbe Tafeln mit QR-Codes: Diese führen die Reiter auf eine eigens eingerichtete Internetseite und zu verschiedenen Aufgaben. Neben Fragen zur Örtlichkeit und zur Historie der Gegend gelte es auch, in Truhen Sachen zu erfühlen oder das Gewicht eines Holzpferdes zu schätzen. Als Geschicklichkeitsprüfung muss das eigene Pferd auf vier Teller gestellt werden. „Das ist nicht so leicht, wie es sich anhört“, warnt Halberstadt. Natürlich müsse dann zum Beweis ein Foto davon gemacht und gleich hochgeladen werden, ebenso wie die Antworten auf die übrigen Fragen.

„Die Idee zu dieser Variante ist uns an Pfingsten bei einer Hundeschnitzeljagd gekommen“, berichtet Halberstadt, die gemeinsam mit dem Ehepaar Nicole und Thomas Pütz schon etwa 30 Rallyes ausgerichtet hat. „Dort ging alles über Papier – das wollten wir digitaler machen.“ Während sonst etwa 50 bis 70 Reiterpaare in Minutenabständen auf die Strecke gehen, kann jetzt jeder bis zum Jahresende den Parcours absolvieren. Wer die Startgebühr von zehn Euro bezahlt hat, erhält eine digitale ID, damit die Antworten später zugeordnet werden können.

Das könnte Sie auch interessieren:

Sonderpunkte gibt es für ein Video vom Ausritt, das auf Social Media hochgeladen wird. Auch die Siegerehrung im Januar wird digital stattfinden. Ganz analog seien jedoch die Erlebnisse unterwegs: „Der Spaß beim Reiten, die Zeit mit dem Tier und viele schöne Aussichten stehen im Vordergrund.“

Rundschau abonnieren