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Ehemalige KaserneKehrt die Bundeswehr zurück nach Wildbergerhütte?

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Das Bild zeigt den Zugangsbereich zur ehemaligen Kaserne.

Der Zugangsbereich zur ehemaligen Kaserne bei Wildberghütte ist schon lange geschlossen.  

Die ehemalige Kaserne in Reichshof, wo das Land eine Forensik plant,  könnte künftig wieder militärisch genutzt werden.

Das ehemalige Luftwaffenmunitionsdepot der Bundeswehr bei Reichshof-Wildbergerhütte könnte von der Bundeswehr für eine künftige militärische Nutzung reaktiviert werden. Sie gehört zu jenen 187 Liegenschaften, die aus diesem Grund wieder unter die Lupe genommen werden; das Bundesverteidigungsministerium hat die Umwandlung in eine zivile Nachnutzung vorerst ausgesetzt. Zurzeit befindet sich das 55 Hektar große Areal im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

Auch das Land hat Interesse

Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies hält das Vorgehen der Bundeswehr angesichts der aktuellen Entwicklungen für legitim. Aus Sicht der Bundeswehr sei es sicher sinnvoller, bestehende Kasernen zu reaktivieren als andernorts neue zu bauen. Eine Rückkehr der Bundeswehr könnte auch mit der Schaffung neuer ziviler Arbeitsplätze in der Gemeinde einhergehen, so Gennies. Eine erneute Nutzung durch die Bundeswehr halte er für sinnvoller, als dort eine Forensik zu bauen.

Die Forensik-Pläne haben in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, seit die Soldaten vor 20 Jahren abgezogen sind: Im Oktober 2012 hatte die damalige NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne)   Bürgermeister Gennies überraschend davon in Kenntnis gesetzt, dass auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots eine forensische Klinik zur Therapie psychisch kranker und suchtkranker Straftäter für 150 Insassen gebaut werden soll.

Daraus wurde bis heute nichts. Auf die Ankündigung aus Düsseldorf folgten massive Proteste aus der Bevölkerung und scharfer Gegenwind aus der Reichshofer Politik. Schließlich stellte sich heraus, dass verschiedene geschützte Tierarten – darunter die Fledermaus-Art Großes Mausohr – das Areal besiedeln. Der oberbergische Kreistag stellte daraufhin ein fünf Hektar großes Areal der Liegenschaft unter Naturschutz.

Regionale-Projekt ruht

Ein anderes Projekt, das auf dem ehemaligen Militärgelände geplant war, ruht: das Regionale 2025-Projekt „Naturnahe Konversion Munitionsdepot Reichshof“. In dessen Zuge sollten sämtliche dort vorhandenen Gebäude, Straßen, Zäune und Bunkeranlagen zurückgebaut werden. „Geplant ist, in Kooperation mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Land NRW das Gelände an den Oberbergischen Kreis beziehungsweise die Biologische Station Oberberg zu übereignen“, heißt es dazu auf der Internetseite der Regionale 2025.

Flächen sollten ökologisch aufgewertet werden

Anschließend sollten dort der Rückbau und eine ökologische Aufwertung der Flächen erfolgen, um eine größere Artenvielfalt zu entwickeln. Wegen der besonderen Bedeutung für die Fledermäuse steht das Gebiet unter Naturschutz. Daher müsse der Rückbau umwelt- und artenschutzverträglich durchgeführt werden.