Kriechen, klettern, knoten und löschenOberbergs Feuerwehr erbringt Leistungsnachweis

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Damit die Handgriffe auch sitzen, hatte der Kreisfeuerwehrverband am Wochenende Löschgruppen aus dem ganzen Kreis nach Eckenhagen gerufen.

Damit die Handgriffe auch sitzen, hatte der Kreisfeuerwehrverband am Wochenende Löschgruppen aus dem ganzen Kreis nach Eckenhagen gerufen.

Reichshof-Eckenhagen – Nach zwei Jahren Corona-Pause hat der Kreisfeuerwehrverband am Freitag und am Samstag zum 41. Mal einen Leistungsnachweis für die Löschgruppen im Kreisgebiet durchgeführt. Insgesamt haben 423 Einsatzkräfte in 48 Gruppen aus den 13 Städten und Gemeinden ihre Leistungsfähigkeit auf der Ballonstartwiese oberhalb des Sportplatzes unter Beweis gestellt. Dabei waren auch drei Gastgruppen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der selbst keinen Leistungsnachweis organisiert.

Kreisbrandmeister Wilfried Fischer ist froh, dass der überwiegende Teil der 86 Einheiten sich trotz der langen Pause den Tests unterzieht. Erst im Frühjahr sei der Übungsdienst wieder freigegeben worden. Auch Bürgermeister Rüdiger Gennies begrüßte, dass die Feuerwehrleute dort seit Jahrzehnten ihre Einsatzfähigkeit demonstrieren.

Feuerwehr Oberberg: Löschangriffe müssen geübt werden

„Die Aufgaben orientieren sich an einem realistischen Einsatzgeschehen“, schilderte der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Hartkopf als Hauptorganisator. Zuerst sei im feuerwehrtechnischen Teil ein Löschangriff in höchstens 300 Sekunden zu absolvieren. Dabei sei eine Saugleitung in einen gefüllten Pool zu verlegen, aus dem dann Wasser bis zu einem Verteiler gepumpt werde, von dem aus drei Trupps nacheinander jeweils eine Zielfeuerklappe treffen müssen.

Auch Knoten gehört zu den Fähigkeiten, die Feuerwerhleute beherrschen sollen.

Auch Knoten gehört zu den Fähigkeiten, die Feuerwerhleute beherrschen sollen.

In einem sportlichen Teil gehe es darum, als neunköpfige Gruppe auf dem Sportplatz in höchstens zwei Minuten eine Staffelstrecke zu meistern, bei der eine Röhre durchkrochen, eine Hinderniswand überklettert und auf einem Schwebebalken balanciert werden muss. „Das alles passiert mit Helm und Stiefeln in voller Montur, um nah an der Realität zu bleiben“, erläutert Hartkopf. Mit einem Schmunzeln räumt er ein: „Na ja, bei den Temperaturen brauchen sie die Jacke nicht anziehen.“

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Christian Rohrbeck, stellvertretender Leiter des ausrichtenden Löschzugs Eckenhagen-Hespert, schildert, dass Aufbau und Organisation trotz Corona-Pause einwandfrei funktioniert hätten. Allerdings seien die früher genutzten unterirdischen Wasserreservoirs durch eine zwischenzeitliche Änderung der Trinkwasserverordnung nicht mehr verwendbar, sodass nun Löschwasserfaltbehälter der Feuerwehr Reichshof zum Einsatz kamen. Zudem galt es, theoretische Kenntnisse unter Zeitdruck unter Beweis zu stellen sowie Knoten und sogenannte „Stiche“ zu binden.

Lebensrettende Handgriffe

Unter den wachsamen Augen von Mitarbeitern der Ortsgruppe Reichshof vom Deutschen Roten Kreuz mussten die Einsatzkräfte Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen. „Erste Hilfe am Einsatzort wird immer bedeutsamer“, so Hartkopf. In diesem Jahr stehe Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Programm. Hartkopf ergänzt: „Glücklicherweise hat es hier während der Prüfungen keinen einzigen, richtigen Unfall gegeben.“ Am Samstagabend zieht Hartkopf Bilanz: „Alle Gruppen haben bestanden und es wurden 188 Leistungsabzeichen von Bronze bis Gold in Sonderausführung vergeben.“

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