Schulunterricht in UnterrichtWeihnachtsferien beginnen dieses Mal schleichend

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Oberbergische Kreis – Ganz unterschiedlich haben oberbergische Eltern auf die Regelung der Landesregierung reagiert, die seit Montag in den Schulen ihrer Kinder gilt und von den meisten Schulen bereits am Wochenende per Mail, Messenger, Chatgruppen und auf der Homepage kommuniziert wurde. Demnach ist es den Eltern der Klassen 1 bis 7 freigestellt, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder per Distanz unterrichten lassen. „Ich habe gestern Vormittag in allen Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 7 die Runde gemacht, in einer Klasse fehlten nur zwei Kinder, in anderen waren weniger als die Hälfte anwesend“, berichtet der Schulleiter des Waldbröler Hollenberg-Gymnasiums, Frank Bohlscheid.

Sein Kollege Balthasar Rechner vom Aggertalgymnasium in Engelskirchen war überrascht, dass mehr Schüler kamen als erwartet, obwohl die Schule den Eltern schon am Freitagmittag per Rundmail nahegelegt hatte, ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu behalten. Rund 60 von insgesamt 230 waren im Präsenzunterricht.

„Dabei saßen in einer Klasse 20 von 25 auf ihren Plätzen, von einer anderen Klasse war dagegen überhaupt niemand gekommen.“

In der Grundschule Ründeroth war laut Schulleiterin Sabine Gawlik etwas mehr als die Hälfte der Kinder da, ebenso in der Grundschule Nümbrecht. Hier erwartet Schulleiter Ingo Breuer wie auch seine Kolleginnen und Kollegen von anderen Schulen, dass es ab jetzt täglich weniger werden.

So kurzfristig Betreuung zu organisieren war oft nicht möglich

Das lasse sich aus den Rückmeldungen der Eltern ablesen, die ihre Kinder schriftlich abmelden müssen. „Viele Eltern haben es so kurzfristig nicht geschafft, bis gestern eine Betreuung zu organisieren“, weiß Schulleiter Rechner, „aber dann ab Mittwoch oder Donnerstag.“

Kleine Lerngruppen in der Schule, gleichzeitig Distanzunterricht für die Daheimgeblieben – „wir haben ja damit schon Erfahrung“, resümiert Sabine Gawlik, und Frank Bohlscheid hat beobachtet, dass am Montag in allen Klassen Videokonferenzen liefen und auf dem großen Bildschirm alle von zu Hause aus zugeschalteten Kinder zu sehen waren. „Es hat ganz gut geklappt.“

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Ein Grund mehr, gelassen auf die Situation zu regieren, die am Freitag alle überrascht hat, findet der Schulleiter. Für Verwirrung hatte bei etlichen Eltern eine Nachricht in den überregionalen Medien gesorgt, alle Schulen seien ab Mittwoch geschlossen. „Das gilt nicht für NRW“, stellt Anne Halfar, Leiterin der Gesamtschule Reichshof klar und verweist auf eine Schul-Mail der Landesregierung, die die Schulleiter am Sonntagabend erreichte.

„Für die anwesenden Schülerinnen und Schüler gibt es Unterricht nach Plan bis zum 18. Dezember, die anderen lernen zu Hause.“ In ihrer Schule waren in den Klassen fünf bis sieben von rund 135 Schülern pro Jahrgang jeweils rund 30 in der Schule.

Vor allem in den Grundschulen war am Freitag die Mail mit der neuen Regelung zu spät gekommen, um noch alle Kinder zu informieren. In den Grundschulen Ründeroth und Nümbrecht holten noch etliche Eltern Sachen ihrer Kinder wie Leihgeräte für den Distanzunterricht und Unterrichtsmaterialien ab.

Vielerorts Klassenarbeiten bereits geschrieben

Frühzeitig haben viele oberbergische Schulen dafür gesorgt, dass Klassenarbeiten bereits geschrieben wurden, so an der Gesamtschule Reichshof und an der Sekundarschule Bielstein. Noch ausstehende Arbeiten werden möglichst verschoben, an einigen Schulen auch abgesagt. „Es soll auf keinen Fall Druck aufgebaut werden, die Kinder wegen der Klassenarbeiten zu schicken“, begründet Schulleiter Bohlscheid.

Ausnahme: Die Klausuren in der Oberstufe, so Schulleiter Rechner vom Aggertalgymnasium. Da müssen die Schüler, die sonst Distanzunterricht erhalten, in die Schule kommen, ebenso die Klasse neun, „weil die Arbeiten abschlussrelevant sind“.

Ingo Breuer von der Grundschule Nümbrecht versteht die Sorge vieler Elter um die Zeugnisse ihrer Kinder und versucht zu beruhigen: „Es gibt schon jetzt Gespräche zwischen den Schulen mit dem Ziel, die Kinder da abzuholen, wo sie stehen, damit sie zum Beispiel auch den Wechsel zur weiterführenden Schule schaffen.“

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