Enkeltrick-ProzessSchwester sieht Angeklagter vor Waldbröler Gericht täuschend ähnlich

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Ein Oberstaatsanwalt bindet einen Stapel Gerichtsakten auf seinem Schreibtisch zusammen.

Weitere Zeugen sollen in dem Verfahren vor dem Waldbröler Amtsgericht aussagen.

Das Waldbröler Gericht muss den Prozess gegen eine 41-Jährige verlängern. 

Der Prozess gegen eine 41-jährige Duisburgerin vor dem Waldbröler Schöffengericht wird fortgesetzt. Sie soll im Sommer 2021 mit dem „Enkeltrick“ 50.000 Euro von einem älteren Ehepaar aus Reichshof ergaunert haben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Der Anwalt der Angeklagten hatte im April behauptet, dass es sich um eine Verwechslung handeln müsse, da seine Mandantin zur fraglichen Zeit in einem Duisburger Möbelgeschäft gewesen sei.

Angeklagte soll bei Ehepaar aus Reichshof 50 000 Euro erbeutet haben 

Im Gerichtssaal sagte die täuschend ähnlich aussehende Schwester der Angeklagten jetzt, dass sie sich nicht erinnern könne, wo sie an dem Tattag gewesen sei. Ihre Haarfarbe habe sie in den letzten Jahren mehrfach gewechselt, ihre Schwester sei jedoch immer blond gewesen. Auf Nachfrage des Staatsanwalts erklärte sie, dass sie wegen Betrugs bereits vorbestraft sei, wollte dazu jedoch keine weiteren Angaben machen.

Der Geschäftsführer des Möbelhauses konnte den Kontakt der Firma mit der Beschuldigten im Wesentlichen rekonstruieren, berief sich dabei aber auf seine Recherche im Computer, persönlich habe er sie nie gesehen. Der einzige, der nähere Angaben machen könne, sei ein Angestellter, der die Kundschaft betreut habe.

Die Angeklagte, die im vorherigen Termin angegeben hatte, starke Erinnerungslücken nach einem schweren Unfall zu haben, erinnerte sich nun, dass sie mit dem Vater ihrer Kinder in dem Möbelhaus gewesen sei, wisse aber nicht, wo der momentan wohne. Der Vorsitzende Richter Carsten Becker entschied, für eine Klärung des Sachverhalts beim nächsten Termin auch den Vater sowie den Mitarbeiter des Möbelhauses hören zu wollen.

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