Ein Haus mit ganz viel BlauDas ist die neue Kita in Waldbröl

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Auch einen Spielplatz gibt es im Garten der neuen Kita „Wassertropfen“.

Auch einen Spielplatz gibt es im Garten der neuen Kita „Wassertropfen“.

Waldbröl – „Wir sind Hunde! Alle!“ Während die Mädels auf allen Vieren krabbeln und sich prompt in Höhlen aus Kuscheldecken verstecken, herrscht bei den Jungs konzentrierte Stille. Kunterbunte Steine fügen sich in der Mitte der Tropfenfänger-Gruppe zu manchem Bauwerk. Phil, Levi und Elias fischen in dem Steinberg nach den richtigen Quadern, Erzieherin Jana Althoff hilft bei der Suche.

So mucksmäuschenstill ist es am kommenden Samstag in der neuen Kindertagesstätte „Wassertropfen“ sicher nicht: Ab 11 Uhr steigt dort das große Eröffnungsfest. Allerdings: In Betrieb gegangen ist die Einrichtung der Evangelischen Kirchengemeinde am Martin-Breuer-Weg in Waldbröl-Isengarten bereits im August 2020. „Aber wegen der Corona-Pandemie konnten wir natürlich nicht feiern“, sagt Siska Schenk. „Aber das holen wir jetzt endlich, endlich nach.“

Wasser ist das Motiv schlechthin

Die 34-Jährige aus Nümbrecht leitet die Kita seit dem Beginn. Dort werden heute 65 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren von 14 Mitarbeitenden betreut, jeweils von 7 bis 16 Uhr. Drei Gruppen gibt es und weil eben Wasser das große Motiv ist, heißen diese eben „Tropfenfänger“, „Wasserwirbel“ und „Pfützenspringer“. Zum Team gehören zudem eine Köchin, eine Reinigungskraft und noch bis Juli eine Alltagshelferin. Diese erledigt alle Sonderaufgaben, die in der Zeit der Pandemie so anfallen – vom Kauf von Desinfektionsmitteln etwa bis hin zum Desinfizieren von Kinderhänden.

„Blau“ ist die Farbe schlechthin in der neuen Waldbröler Kindertagesstätte „Wassertropfen“. Erzieherin Jana Althoff spielt mit kleinen Baumeistern.

„Blau“ ist die Farbe schlechthin in der neuen Waldbröler Kindertagesstätte „Wassertropfen“. Erzieherin Jana Althoff spielt mit kleinen Baumeistern.

Träger der Tagesstätte ist die evangelische Gemeinde am Wiedenhof, fast 1,5 Millionen Euro hat der Neubau nach Angaben von Pfarrer Thomas Seibel gekostet. „Leider mussten wir inzwischen etwa 100 Kinder ablehnen“, sagt Seibel mit Blick auf den weiterhin hohen Bedarf an Betreuungsplätzen in der Marktstadt. Diesen hat das Jugendamt des Oberbergischen Kreises erkannt: „Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit Kita-Trägern und der Stadtverwaltung“, führt Kreissprecher Philipp Ising aus. Zudem gebe es Gespräche mit möglichen Investoren für den Neubau einer Tageseinrichtung, die vier Gruppen bekommen soll.

Elf Kitas, 770 Betreuungsplätze

Zurzeit stellen Isings Angaben zufolge in Waldbröl elf Kitas 770 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 176 Plätze für Waldbrölerinnen und Waldbröler, die noch keine drei Jahre alt sind. Nach einer Anfrage des Kreises war die Kirchengemeinde 2018 in die Planung einer neuen Kita eingestiegen, zur Wahl standen zwei Standorte – am obereren Bitzenweg in der Stadtmitte und mitten in Isengarten. „Für uns ist es die zweite Kita“, sagt der Geistliche Seibel. Die ältere heißt „Sonnenstrahl“ und beherbergt 85 Marktstädter Knirpse. „Wasser und Licht sind die Elemente, die ein junges Leben zum Wachsen braucht.“

In der Turnhalle hilft Erzieherin Jana Althoff hilft  Leiterin Siska Schenk den Knirpsen auf die Rutsche.

In der Turnhalle hilft Erzieherin Jana Althoff hilft  Leiterin Siska Schenk den Knirpsen auf die Rutsche.

In Isengarten sind etwa 1800 Quadratmeter längst fest in Kinderhand, ein Spielplatz vor dem Haus lädt dort ebenso zum Toben ein wie eine Turnhalle und ein überdachter, aber heller Innenhof zwischen den Gruppenräumen. Hohe Decken lassen nahezu überall viel lichten Raum entstehen. Der Name „Wassertropfen“ solle ein erster christlicher Impuls sein, erklärt Leiterin Siska Schenk. „Ein Stein plumpst ins Wasser, das schlägt Kreise, die immer größer werden.“ Und dieser Impuls solle bis in die Familien der Kinder schwappen.

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Klar, dass Blau die Farbe schlechthin ist in dem neuen Haus am Martin-Breuer-Weg 1. Dorthin sind aber nicht nur die Familien der heutigen Kita-Kindern eingeladen, sondern auch die der zukünftigen. Siska Schenk: „Unser Einweihungsfest trägt den Titel ,Miteinander’, weil wir alle in den vergangenen zwei Jahren auf so vieles verzichten mussten.“ Kreativität und Bewegung sollen dabei dann im Mittelpunkt stehen (Ende etwa gegen 16 Uhr).

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