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JubiläumBehinderten-Werkstätten Oberberg fingen einst klein an

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Das Haus mit Satteldach in der Mitte des Komplexes, die alte Volksschule, war Keimzelle der Entwicklung in Faulmert.  

Wiehl-Faulmert – Aus kleinen Anfängen ist in fünf Jahrzehnten  eine Art Konzern mit mehreren Millionen Euro Jahresumsatz geworden. Diese Erfolgsgeschichte ist für die Behinderten-Werkstätten Oberberg GmbH (BWO) ein Grund zum Feiern: Das  50. Jubiläum wird am Samstag, 3. September, mit einem Tag der offenen Tür am Hauptstandort in Wiehl-Faulmert begangen.

Dem offiziellen Festakt ab 11 Uhr schließt sich ein buntes Programm an. Zu diesem tragen auch die Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung bei, die in der BWO beschäftigt sind. Die hauseigene Druckerei bietet ein Kochbuch mit den gesammelten Lieblingsrezepten an. Allerlei Eigenprodukte wie Holzarbeiten, Korbflechterei und Gemälde stehen zum Verkauf. Das Leben und Arbeiten in der BWO wird dargestellt, Mitarbeiter stehen bei Fragen bereit. Als Hauptpreise einer Verlosung locken eine Heißluftballonfahrt, ein Rundflug und ein Raummeter Holz

Von Eltern gegründet

Gegründet wurden die Werkstätten einst durch den „Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis“, bis heute  Hauptgesellschafter und Trägerverein der BWO,  zusammen mit dem NRW-Landesverband  für spastisch Gelähmte und andere Körperbehinderte. Die Idee ging zurück auf die Initiative von Eltern, die in den 1960er Jahren, als es noch keine Schulpflicht für Kinder mit Behinderung gab,  dafür sorgen wollten, dass ihre Kinder etwas lernen konnten, und  unter Trägerschaft des Vereins in Derschlag eine Tagesförderstätte eröffneten. Als  Ende der 1960er Jahre die Schulpflicht für behinderte Kinder  kam, gründete der Oberbergische Kreis   die Helen-Keller-Schule in Oberbantenberg. Doch was sollte aus den Absolventen der Schule werden?

Beim Start der BWO 1972 in den Räumen der ehemaligen Volksschule in  Faulmert nahmen sieben  Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung die Arbeit auf. Danach setzte ein rasantes Wachstum ein: 1973 gab es schon 24 Beschäftigte, zwei Jahre später waren es 106 und  1977 schon 171 Beschäftigte.  Um den Kreissüden mit Werkstattplätzen zu versorgen, eröffnete die BWO in Morsbach-Lichtenberg einen zweiten Standort für 100 Beschäftigte. 2006 folgt  in Wiehl-Bomig der dritte Standort  für 120 Beschäftigte. Alle Standorte wurden mittlerweile teils mehrfach erweitert, so dass heute  740 Beschäftigte zur BWO gehören, die von  230 Mitarbeitenden betreut werden.

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Die Werkstätten bieten ihren Kunden eine vielfältige Reihe von  Produktionen und Dienstleistungen: Montage und Verpackung, Metallbearbeitung, Garten- und Landschaftsbau, Papierweiterverarbeitung sowie Wäscherei und Heißmangel. Dazu kommen die Herstellung von Eigenprodukten in der Korbflechterei und der  Holzwerkstatt. Nachdem der langjährige Geschäftsführer Dietmar Groß 2018 nach 44 Jahren in den Ruhestand ging, übernahm Jens Kämper die Leitung der BWO.

Die BWO weist darauf hin, dass das  Parken in Faulmert nur für Rollstuhlfahrer möglich ist. Alle anderen Gäste sollen die Parkplätze der Firmen Kind & Co. (Bielsteiner Str. 124) und Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH & Co. KG (Mühlener Str. 36) nutzen. Von dort verkehren Pendelbusse.

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