Grillen im WiehlparkStadt wirbt für neuen Grillplatz

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Symbolbild

Wiehl – Eine Bürgerinitiative um die Ortsvorsitzende des VdK-Sozialverbands Sabine Lücke setzt sich für den Erhalt des alten Grillplatzes im Wiehlpark ein. Die im Zuge der Umgestaltung des Parks geplante neue Anlage werde kein gleichwertiger Ersatz sein, fürchtet Lücke. Sie hat eine Unterschriftensammlung gestartet, um die Frage über ein Bürgerbegehren zu klären.

Schon der absehbare Verlust des Wiehlparklokals „Zunftstübchen“ mit seinem großen Saal hatte die VdK-Vorsitzende auf die Barrikaden gerufen. Nun kämpft sie um den Grillplatz, an dem der VdK im Sommer ebenfalls regelmäßig Mitgliederfeste veranstaltet hat. Etwa 200 Unterschriften hat Lücke bereits zusammen, 1900 sollen es werden. Die Listen liegen im Zunftstübchen und am Minigolfplatz aus. Zudem gehen Lücke und ihr Mitstreiter Marko Wegner von Haus zu Haus. In dieser Weise will sie das Thema noch einmal in den Rat bringen. Die Politik könnte dann beschließen, das Bürgerbegehren inhaltlich zu übernehmen. Geschieht dies nicht, könnte es zu einem Bürgerentscheid kommen.

So oder ähnlich wie diese Grillstation eines bayerischen Herstellers könnten die Plätze aussehen, die in der neuen Anlage auch größere Feste ermöglichen sollen.

So oder ähnlich wie diese Grillstation eines bayerischen Herstellers könnten die Plätze aussehen, die in der neuen Anlage auch größere Feste ermöglichen sollen.

Die Stadt hat reagiert und mit einer Erklärung auf ihrer Homepage die Umbaupläne verteidigt. „Der Wiehlpark soll ab Frühjahr 2021 ein frisches Gesicht erhalten“, heißt es dort. Der Grillbereich soll in diesem Zuge etwa 30 Meter nach Nordosten verlagert werden, heraus aus „der eher dunklen Umgebung unter der Brücke“ und zugleich „näher an die Natur“. In unmittelbarer Nachbarschaft finde sich der neue Wasserspielplatz und der Skatepark. Die Ausstattung sei großzügig (siehe Kasten).

Diese Pläne wurden den Kritikern auch im persönlichen Gespräch erläutert – ohne dass diese von ihrer Initiative abgerückt wären. Sie glauben, dass es sinnvoller und kostengünstiger ist, die alte, 1976 von der Sparkasse gestiftete Anlage samt Überdachung, Toilette, Strom- und Wasseranschluss, Kühlschrank und Geschirrausleihe zu sanieren. Die neue Anlage, sagt Sabine Lücke, sei hinsichtlich der Ausstattung und Erreichbarkeit „absolut nicht ausreichend“.

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Die Ratsfraktion der Linken hat bereits im Frühjahr vergeblich versucht, den nun bevorstehenden Abriss der alten Grillanlage zu verhindern. Die Ratsmehrheit wollte nicht die ganze Planung für den Wiehlpark auf Anfang setzen. Nun legt die Linke in einer Presseerklärung nach. Fraktionsvorsitzender Matthias Lammerich widerspricht der Auffassung, das Bürgerbegehren richte sich gegen einen Beschluss des Rates und sei darum unwirksam. Das Gegenteil sei der Fall, im Beschluss habe es doch geheißen: „Der Grillplatz wird an gleicher Stelle komplett überarbeitet und modernisiert.“

Die Fraktion der Linken betrachtet das Vorgehen des Bürgermeisters „als emsigen Versuch, einen Bürgerentscheid zu verhindern“. Das passe nicht zu dessen Anspruch, beim Stadtumbau eine umfassende Bürgerbeteiligung zu gewährleisten.

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