Wiehler GymnasiumRatsmehrheit vertagt Entscheidung über Schulneubau

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Stadion und Wasserwelt in Wiehl

Wiehl – Es bleibt dabei: Erst nach der Sommerpause, in einer Sondersitzung am 25. August, trifft der Wiehler Stadtrat die Entscheidung über den Neubau des Gymnasiums. Mit einer deutlichen Mehrheit von 17 zu 7 Stimmen wurde beschlossen, einer entsprechenden Empfehlung des Schularbeitskreises zu folgen.

Dieser hat seit Ende April viermal getagt und noch keine einvernehmliche Lösung in der Frage gefunden, wo und wie das neue Gymnasium gebaut werden soll. Zur Debatte steht die Umsetzung des Wettbewerbsentwurf am bisherigen Standort, ein Neubau im Wiehltalstadion und mehrere Varianten dieser beiden Lösungen.

Fraktionen uneins über Zeitpunkt der Abstimmung

Die Fraktionen von SPD und FDP enthielten sich bei der Abstimmung über die Frage, ob der von ihnen und den Grünen vorgelegte und im Schulausschuss bereits verabschiedete Antrag entschieden werden soll. Demnach hätte der Rat eine Bebauung des Wiehltalstadions von vornherein ausgeschlossen. Bernd Teuber (SPD) akzeptierte die Vertagung „mit Murren“ und als „letztes Entgegenkommen“, Dr. Erwin Kampf (FDP) „mit der Faust in der Tasche“.

Sprecher der Grünen-Fraktion setzten sich dagegen vehement dafür ein, dass über das Wiehltalstadion sofort abgestimmt wird. Jürgen Körber schimpfte über eine „unendliche Geschichte“. Es sei ein „Armutszeugnis“, dass noch keine Entscheidung gefallen sei und der Arbeitskreis das Votum des Schulausschusses aussetzen könne. Und nun solle auch noch das Schulgelände zum „Spekulationsobjekt“ für Wohnungsbau genutzt werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dr. Sonja Wegener fragte: „Sind Beschlüsse von Ausschüssen null und nichtig?“ Kim Schröter sagte über die Dauer des Planungsprozesses: „Es wird langsam peinlich.“ Zustimmung gab es von der Linken, Manfred Kriegeskorte stellte fest: „Rumeierei bringt uns nicht weiter.“

Alle Optionen bleiben bis zur Sondersitzung offen

Sprecher der anderen Fraktionen hielten es dagegen für erforderlich, dass noch eine Reihe von offenen Fragen geklärt wird, bevor die endgültige Entscheidung fällt. So war es in kleiner Runde vereinbart worden. Larissa Gebser (CDU) ärgerte sich: „Ich kann nicht begreifen, dass nicht mehr gilt, was im Arbeitskreis besprochen wurde.“ Hans-Peter Stinner (UWG) forderte „realistische Zahlen“, Erwin Kampf (FDP) die Konzentration auf zwei Varianten.

Bürgermeister Ulrich Stücker kämpfte am Ende erfolgreich dafür, dass die Ratsmehrheit der Empfehlung des interfraktionellen Arbeitskreises folgte und bis zur Sondersitzung alle Optionen offen hält. Er betonte, dass die Verwaltung gern vor der Sommerpause entschieden hätte. Die Verschiebung erfolge auf Wunsch der Politik. Stücker zeigte sich „hochgradig irritiert“ darüber, dass einige Ratsmitglieder das Votum des Arbeitskreises in Frage gestellt hatten. „Das macht das Arbeiten schwierig.“ (tie)

Rundschau abonnieren