„Null Emissionen sind machbar“Zenapa-Diskussion auf Metabolon über Klimaschutz

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Mit neuen Produkten der Regionalmarke „Bergisch pur“. Prof. Peter Hecke, Monika Lichtinghagen-Wirths, Landrat Jochen Hagt, Christiane Weitkämper und Carsten Sauer (v.l.).

Mit neuen Produkten der Regionalmarke „Bergisch pur“. Prof. Peter Hecke, Monika Lichtinghagen-Wirths, Landrat Jochen Hagt, Christiane Weitkämper und Carsten Sauer (v.l.).

Lindlar/Bergisches Land – Klimawandel, Artensterben, vermüllte Meere: Die Themen sind lange bekannt, doch aktuell in aller Munde. Das etwas geschehen muss, sei Fachleuten seit Jahrzehnten klar, dringe aktuell aber immer mehr in das Bewusstsein der Menschen, sagt Prof. Dr. Heck. Er ist Leiter des Institutes für angewandtes Stoffstrommanagement und Projektleiter von Zenapa (das ist die Abkürzung für „Zero Emission Nature Protection Areas“ – also emissionsfreie Naturschutzareale).

Wie der Ressourcen- und Klimaschutz in der Praxis aussehen kann, dass es keinen Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie geben muss, sondern dass Ressourcenschutz sich wirtschaftlich darstellen lässt, das war das zentrale Thema der Zenapa-Konferenz am Dienstag auf dem Standort Metabolon des Entsorgungszentrums Leppe in Lindlar.

Über die Bedeutung von Ressourcenschonung und Klimaschutz sprach Landrat Jochen Hagt vor den 120 Teilnehmern der Konferenz.

Über die Bedeutung von Ressourcenschonung und Klimaschutz sprach Landrat Jochen Hagt vor den 120 Teilnehmern der Konferenz.

Gut 120 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen waren gekommen, um sich zu informieren und auszutauschen. Landrat Jochen Hagt stimmte in seiner Begrüßung auf das Thema ein. Von Zenapa habe er das erste Mal vor drei Jahren gehört und zuerst nichts damit anfangen können. Doch dann sei schnell klar geworden, dass auch der Oberbergische Kreis mit dabei sein wolle, denn das Thema Ressourcenschutz und Stoffkreisläufe sei seit Jahren Kernthema von Metabolon – unter dem Motto vom Rest- zum Rohstoff. Der Rheinländer würde sagen „Nix kütt fott“. Dass die Ressourcen endlich sind, wüssten Alle seit langem. Heute werde dieses Wissen aber wahrgenommen, die Sensibilität habe sich geändert, so der Landrat. Die Frage sei, wie man seinen Lebensstil so einrichten könne, dass man die Lebensgrundlagen schütze. Es gehe darum, die Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu erhalten und einen Einklang zwischen Ökonomie und Ökologie zu erzielen.

Erfahrungen mit dem Umweltcampus

Es sei toll, dass es einen Standort wie Metabolon gebe, aber schade, dass er einmalig in Deutschland sei, so Prof. Dr. Peter Heck, der Projektleiter von Zenapa. Er stellt das Projekt vor und berichtete von den Erfahrungen mit dem Umweltcampus. „Null Emissionen sind machbar“, betonte er. Darüber hinaus produziere der Campus mehr Energie, als er verbrauche und Regenwasser werde ebenfalls komplett genutzt.

Das Projekt Zenapa zeige, was gehe, wenn man wirklich wolle, betonte er und kritisierte, dass in Berlin nicht viel passiere. Alle Ziele in Sachen Klimaschutz seien gerissen worden. Zenapa basiere auf Bioökonomie, Biodiversität und Klimaschutz. Das schließe sich nicht aus, im Gegenteil. Die regionalen Projekte zeigten, dass sich das Ganze auch rechne und sich der Klimawandel mit der Ökonomie verbinden lasse. Das seien keine Spinnerei und Ideologie, sondern Realität.

BAV-Geschäftsführerin und Hausherrin Monika Lichtinghagen-Wirths stellte den Teilnehmern das Projekt Metabolon vor, bevor es mit vier verschiedenen Touren weiterging. Zur Auswahl standen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln, Panarbora in Waldbröl und zwei Routen über Metabolon. Bei den zahlreichen Vorträgen und Diskussionen, die an den nächsten beiden Tagen fortgesetzt werden, wurde deutlich, dass die Strukturen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich sind, aber auch welches große Potenzial für die Regionen in diesem Projekt steckt

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