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15 Prozent mehrMusikschulunterricht in Wipperfürth soll deutlich teurer werden

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Eine Musikschülerin spielt Saxophon

Eine Musikschülerin spielt Saxophon

Der Unterricht an der Musikschule Wipperfürth soll zum 1. Januar 2026 um 15 Prozent teurer werden. Die Stadt hat die meisten Dozenten fest angestellt, dadurch steigen die Kosten.

Zum 1. Januar 2026 will die Hansestadt Wipperfürth die Gebühren für den Musikschulunterricht um 15 Prozent anheben. Einstimmig votierten die Mitglieder des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur für eine entsprechende Empfehlung der Verwaltung. Der Haupt- und Finanzausschuss und der Rat müssen noch zustimmen.

Ein Beispiel: 30 Minuten wöchentlicher Einzelunterricht kosteten bislang im Monat 65 Euro, künftig sind es 75 Euro. Unverändert gilt: Familien, die Leistungen vom Sozialamt oder Jobcenter beziehen, können die Gebühren erlassen werden. Familienpassinhaber zahlen nur den halben Gebührensatz.

Mehreinnahmen von 54.700 Euro im Jahr

Die Stadt als Träger der Musikschule rechnet dadurch mit Mehreinnahmen von rund 54.700 Euro im Jahr. Wie berichtet, hatte die Stadt zum 1. September einen Großteil der Musikschullehrkräfte, die bis dahin als Honorarkräfte arbeiteten, fest angestellt – eine Folge des sogenannten Herrenberg-Urteils.

Die Umwandlung betrifft 24 Dozentinnen und Dozenten, die sich neun Vollzeitstellen teilen – die beiden Musikschulleiter Thomas und Rolf Fahlenbock eingeschlossen. Sechs weitere Lehrkräfte arbeiten weiterhin als Honorarkräfte – auf eigenen Wunsch hin, wie Sarah Menger, Amtsleiterin Schule, Sport, Kultur und Freizeit, erklärte.

Kündigungen muss man in Kauf nehmen
Hans-Peter Müller, CDU

Die Stadt hatte im Vorfeld auch die möglichen Auswirkungen einer Gebührenerhöhung um zehn und um 20 Prozent geprüft. Eine zehnprozentige Erhöhung bringe Mehreinnahmen von 36.200 Euro, rund doppelt so hoch wären die Mehreinnahmen bei einem Anheben der Gebühren um 20 Prozent. Doch dann würden möglicherweise zu viele der derzeit rund 600 Musikschülerinnen und Schüler kündigen.

Auch die Satzung soll in einigen Punkten geändert werden. Eine Kündigung zum Quartalsende muss drei Monate im voraus erfolgen. Erkrankt ein Dozent, werden die Gebühren erst erstattet, wenn der Unterricht länger als vier Wochen ausfällt. Auf Druck der CDU wurde der Passus „Erstattung auf Antrag des Zahlungspflichtigen“ gestrichen.

Bärbel Schröder (SPD) kritisierte, dass auch Leihgebühren für Instrumente um 15 Prozent steigen: „Der Zusammenhang mit der Festanstellung der Dozenten erschließt sich mir nicht.“ Fachbereichsleiter Marius Marondel erklärte, der Rat habe die Verwaltung beauftragt, nach Möglichkeiten zu suchen, die Mehrkosten ein Stück weit zu kompensieren. „Es sind horrende Mehrkosten, das ist jetzt der erste Schritt, da muss noch mehr kommen“, forderte Hans-Peter Müller (CDU). Kündigungen müsse man in Kauf nehmen