Kleiderspenden erneut geplündertZentrale Sammelstelle des Roten Kreuzes in Lindlar aufgebrochen

Lesezeit 2 Minuten
Rolf Braun, Geschäftsführer des Ortsvereins Lindlar-Frielingsdorf des Deutschen Roten Kreuzes, steht in einem Container.

Als Geschäftsführer Rolf Braun in dieser Woche an einen der großen Sammelcontainer des Roten Kreuzes am Carola-Lob-Weg herantrat, ahnte er schon Schlimmes.

Es ist nicht der erste derartige Vorfall. Seit Sommer 2022 wurden bereits dreimal Kleidungsstücke gestohlen.

 Als Rolf Braun in dieser Woche an einen der großen Sammelcontainer des Roten Kreuzes am Carola-Lob-Weg herantrat, ahnte er schon Schlimmes. Das Schloss war aufgehebelt worden. Beim Öffnen bewahrheitete sich die Befürchtungen des Geschäftsführer des Ortsvereins Lindlar-Frielingsdorf des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): Der zentrale Sammelcontainer des Ortsvereins war halb leer.

Sein Blick fiel auf aufgerissene Altkleidersäcke, Kleidung lag kreuz und quer offen im Container. „Ein bis zwei Tonnen Altkleider fehlen“, schätzt Braun. In den großen Containern bringen die Ehrenamtler des Ortsvereins die Altkleidersäcke aus den kleineren Sammelbehältern unter – normalerweise ordentlich gestapelt.

Rotes Kreuz setzt Belohnung für Hinweise aus

So werden sie vom Partnerunternehmen zur Weiterverwertung abgenommen und abtransportiert. „Dieses Chaos wird allerdings nicht mitgenommen“, sagt Rolf Braun. Mit vier Helfern war er rund drei Stunden im beschädigten Container damit beschäftigt, Pullover, Blusen und Jacken wieder in Tüten zu verpacken. Es ist nicht der erste derartige Vorfall. Bis vor einigen Wochen hatte das DRK hier noch nach oben offene Container stehen, mit einer Plane abgedeckt. Zehn Jahre lang. Ohne Zwischenfälle.

„Doch seit Sommer 2022 wurde dreimal eine Plane aufgeschnitten und Kleider wurden mitgenommen“, erzählt Braun. „Wir haben auch vormals saubere noch verwendbare Kleidung neben den Containern im Dreck gefunden. Nicht mehr zu gebrauchen. Die konnten wir wegwerfen“, ärgert er sich. Für das DRK ist geklaute oder kaputte Kleidung auch ein großer Verlust: Die Kleidersammlung ist eine wichtige Einnahmequelle für die Ehrenamtler.

Damit die Altkleidersäcke besser geschützt sind, hatte die Ortsgruppe für gesicherte Container mit Dach und Türen gesorgt, die jetzt als sogenannte „Container-Wechselbrücken“ auf dem Platz stehen. „Genutzt hat es leider nichts, wie der neuste Vorfall beweist“, bedauert Braun. Er hat in zwei Fällen Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Doch die Polizei konnte keinen Täter ermittelt und stellte das Verfahren ein. (cr)

Hinweise an die Polizei, Telefon 02261/8199-0. Das Rote Kreuz Lindlar-Frielingsdorf hat außerdem eine Belohnung ausgesetzt: 1000 Euro, wenn durch die Hinweise der oder die Täter gefasst werden. „Wer eine Beobachtung macht, kann sich unter drk.lindlar@t-online.de melden“, sagt Geschäftsführer Rolf Braun.


Was passiert mit Kleiderspenden?

Für Ortsvereine vieler Hilfsorganisationen sind Kleiderspenden eine wichtige Einnahmequelle. Von der in Deutschland gespendeten Kleidung werden rund 54 Prozent in der ursprünglichen Form verwendet. Rund 21 Prozent werden zu Putzlappen verarbeitet, 17 Prozent gehen in die Industrie als neuer Grundstoff, 6 Prozent werden zu Ersatzbrennstoff verarbeitet, der reine Müllanteil liegt bei 2 Prozent. Die Zahlen stammen vom Fachverband Textilrecycling, die Datengrundlage stammt aus Zahlen von 2018 aus privaten Haushalten.

Rundschau abonnieren