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Neue AnlageBauhof in Wipperfürth setzt im Winterdienst auf Sole

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Das Foto zeigt zwei Mitarbeiter des Bauhofs Wipperfürth-Hückeswagen und im Hintergrund einen Schneepflug.

Die Bauhofmitarbeiter (v.l.) Nikolay Dreiner und Sven Sixt.

Im Winter setzt der Wipperfürther Bauhof im Kampf gegen Eis und Schnee auf Sole. Das Wasser-Salz-Gemisch bietet eine ganze Reihe von Vorteilen.

Der Bauhof in Wipperfürth ist startklar für den Winter. Das Salzlager ist gut gefüllt, und erstmals kommt eine neue Sole-Anlage zum Einsatz. Direkt neben dem Salzlager steht das runde Silo. Hier wird vollautomatisch die Sole, ein Wasser-Salz-Gemisch, aufbereitet.

Zwei Streuwagen der Fahrzeugflotte setzt der Bauhof, zuständig für Wipperfürth und Hückeswagen, in diesem Winter mit Kombi-Tanks ein. Die Tanks bestehen je aus einem Behälter für die Sole und einem fürs herkömmliche Streusalz. Beim Abstreuen wird das Salz mit der Wasserlösung befeuchtet.

Im Winterdienst in Wipperfürth wird nun 30 Prozent weniger Salz benötigt

Der Einsatz von Feuchtsalz hat mehrere Vorteile, erläutert Nikolay Dreiner, Wegemeister und 2. stellvertretender Bauhofleiter: „Wir reduzieren den reinen Streusalzverbrauch. Rund 30 Prozent sparen wir ein.“

Das Sole-Salz-Gemisch hafte besser auf Straßen und Wegen, wirke sofort, lasse effektiver Eis und Schnee tauen und schütze länger vor einer erneuten Eisbildung. „Das macht es uns sogar möglich, bereits vorab am Abend zu streuen“, so Dreiner.

Einsatz von Sole im Winterdienst ist schonender für die Umwelt

Der Einsatz der Sole schone zudem die Umwelt, ergänzt Sven Sixt, Leiter der Grünflächenpflege. Denn: Das Feuchtsalz verwehe – anders als Trockensalz – nicht auf die Grünflächen am Straßenrand. Die Sole-Anlage wurde im September fertiggestellt, besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff, ist 3,4 Meter hoch und hat ein Fassungsvermögen von rund 18 Kubikmetern Salzlösung. Kostenpunkt: rund 50.000 Euro.

Das benötigte Wasser fürs Silo stammt aus der Regenwasserzisterne auf dem Betriebsgelände. Im Salzlager sind für den Winter 900 Tonnen Streusalz eingelagert, berichtet Thomas Schneppel, stellvertretender Bauhofleiter. Weitere 1200 Tonnen seien auf Abruf verfügbar. Einziger Wermutstropfen: Der Preis hat sich erhöht. „Um rund zehn Prozent.“

46 Mitarbeiter sind im Einsatz, wenn es eist und schneit. „Um 2.30 Uhr in der Nacht beginnt die Kontrollfahrt. Um 3 Uhr werden die Kollegen informiert, bis 7 Uhr müssen die strategisch wichtigen Punkte wie Hauptstraßen, Kreuzungen, Zufahrten zu Krankenhaus, Feuerwehr und Schulen geräumt sein“, sagt Schneppel. Dann folgen alle anderen Straßen und Wege.

Im Winter 2024/2025 habe es insgesamt 24 Einsätze gegeben, inklusive extremem Glatteises an zwei Tagen. Sogar für freie Fahrt auf der Bahntrasse, also dem Radweg zwischen der Stadtgrenze Remscheid und Marienheide, sorgen die Mitarbeiter des Bauhofs. „Dafür bekommen wir viel positiven Zuspruch“, erzählt Schneppel.

Für den Winterdienst in Wipperfürth und Hückeswagen stehen dem Bauhof insgesamt 20 Einsatzfahrzeuge zum Räumen und Streuen zur Verfügung, eingeschlossen der beiden Fahrzeuge für den Sole-Einsatz. Einen Appell haben Nikolay Dreiner und Thomas Schneppel noch an die Anwohner für die Wintermonate: „Bitte Wendehammer frei halten und die Fahrzeugspiegel einklappen – damit überall geräumt werden kann.“