Vor 15 Jahren gab es schon einmal einen Gesprächskreis „Sternenkinder“ in Wipperfürth. Jetzt gibt es die neue Trauergruppe „Kleine Spuren“.
„Tag der Sternenkinder“Neue Gruppe in Wipperfürth soll trauernden Eltern Halt geben

Eine Stele für Sternenkinder in Niederwipper
Copyright: Helios-Klinik Wipperfürth
Der heutige 15. Oktober ist der „Tag der Sternenkinder“. An diesem Tag wird allen Kindern gedacht, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach gestorben sind. Der Gedenktag stammt aus den USA und Kanada, dort hat ihn eine Initiative als „Pregnancy and Infant Loss Remembrance Day“ etabliert.
Caroline Hoorbach arbeitet als Hebamme an der Helios-Klinik Wipperfürth. Gemeinsam mit Krankenhausseelsorger Georg Kalkum hat sie eine Trauergruppe in Wipperfürth ins Leben gerufen, wo sich Betroffene austauschen und Rat finden können. Darüber informiert die Helios-Klinik in einer Pressemitteilung. Vor 15 Jahren gab es schon einmal einen Gesprächskreis „Sternenkinder“ in Wipperfürth.
Neue Trauergruppe soll betroffenen Eltern eine emotionale Stütze sein
Wenn Eltern vor oder bei der Geburt ihr Kind verlieren, dann ist das ein einschneidendes Erlebnis. „Solche Erfahrungen prägen Eltern tief – und doch wird selten offen darüber gesprochen“, wird Hombach zitiert. „Kleine Spuren“ ist der Name der neu gegründeten Trauergruppe. Sie soll nicht nur helfen, die betroffenen Eltern emotional zu stützen, sondern auch praktische Fragen beantworten. Habe ich auch nach einer Fehlgeburt ein Anrecht auf Mutterschutz? Stehen mir Leistungen wie der Arbeitgeberzuschuss zu?
Seit dem 1. Juni, mit der Änderung des Mutterschutzgesetzes, werden auch Frauen, die ihr Kind frühzeitig verloren haben, als Mütter anerkannt und haben Rechte. Krankenhausseelsorger Georg Kalkum begrüßt diesen Schritt. Leider sei es noch immer so, dass man über das Thema Tod nicht gerne spricht, schon gar nicht bei Kindern, und es noch immer für Frauen häufig ein Stigma sei, ihr Kind nicht zur Welt gebracht zu haben. Daraus resultierten Scham und Selbstzweifel, so Kalkum. „Es gibt sehr viele Frauen, die ein Kind verloren haben und schweigend leiden, weil ihnen niemand zuhören will. Dafür wollen wir mit den ‚kleinen Spuren‘ eine Anlaufstelle in der Stadt bieten.“
Schon seit einigen Jahren hält der hauptamtliche Gemeindereferent regelmäßig ökumenische Trauerfeiern für Sternenkinder in der Krankenhauskapelle ab. Die nächste findet am 14. Dezember zum sogenannten „Worldwide Candle Lighting Day“ statt. An diesem Tag wird aller verstorbenen Kinder gedacht. Zweimal jährlich lädt die Klinik mit den katholischen und der evangelischen Gemeinden zu Bestattungszeremonien auf dem Friedhof in Klaswipper ein.
Auf dem Friedhof in Niederwipper steht seit 2008 eine Stele für alle „Sternenkinder“. Sie geht zurück auf eine Initiative des damaligen St. Josef-Krankenhauses Wipperfürth und des katholischen Pastors Thomas Jablonka. Der Wipperfürther Steinmetz Hans-Joachim Bergmann betreut sie, er erhält die Sterbedaten der Kinder von der Klinik und graviert sie dann auf der Gedenkstele ein.
Die Trauergruppe „Kleine Spuren“ trifft sich zum ersten Mal am 13. Januar 2026 um 19 Uhr in der kleinen Cafeteria der Helios-Klinik Wipperfürth. Um Voranmeldung wird gebeten, per E-Mail an GM-Elternschule@helios-gesundheit.de oder unter (0 22 67) 88 96 67.