Verfahren eingestelltWermelskirchener wegen Angriff auf Polizisten vor Gericht

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Das Amtsgericht.

Das Amtsgericht.

Wipperfürth – Eine Attacke auf Polizisten, an die sich allerdings niemand mehr erinnerte, versuchte das Strafgericht in dieser Woche zu rekonstruieren. Die Staatsanwaltschaft hatte einen 25-Jährigen aus Wermelskirchen angeklagt. Ihr Vorwurf: Der Mann habe am Karnevalssonntag 2020 versucht, einem Beamten mit dem Ellenbogen gegen den Kopf zu schlagen, als dieser ihn nach einem Ausweis durchsuchte. Zudem habe er die Polizisten beleidigt.

Verfahren gegen Zahlung von 600 Euro eingestellt

Laut einer anschließend entnommenen Blutprobe hatte der Karnevalist damals 2,3 Promille Alkohol im Körper. Vor Gericht gab er einen Filmriss zu – er erinnere sich erst wieder an die Ausnüchterungszelle. Sollte es zuvor eine Auseinandersetzung mit den Beamten auf dem Marktplatz gegeben haben, bedauere er sie. „So etwas ist gar nicht meine Art“, so der Wermelskirchener.

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Zwei am Einsatz beteiligte Polizisten mussten im Prozess ebenfalls passen. Auch die beiden 25 Jahre alten Kommissare erinnerten sich nicht mehr an den Vorfall. Es seien einfach zu viele Einsätze an jenem Karnevalssonntag gewesen, erklärte der laut Aktenlage damals attackierte Beamte. „Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es der Angeklagte war, den wir kontrolliert haben“, betonte sein Kollege. „Damals trug er ein Kostüm und heute eine Maske.“ Weil niemand verletzt worden war und der Wermelskirchener ein leeres Vorstrafenregister mitbrachte, schlug die Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung von 600 Euro an einen gemeinnützigen Wipperfürther Verein vor. Der Angeklagte stimmte zu und auch das Gericht billigte die Idee letztlich.

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