Abo

Deutlicher AnstiegBanger Blick auf Geburtenrate – Wipperfürth muss Schullandschaft neu planen

Lesezeit 3 Minuten
Die Hand eines zwei Wochen altes Neugeborenen liegt in der Hand seiner Mutter. (Symbolbild)

213 Wipperfürther Kinder sind 2021 geboren worden, seit ein paar Jahren steigt die Zahl der Neugeborenen wieder. (Symbolbild)

Die Stadt Wipperfürth muss ihre Schullandschaft neu planen. Bürgermeisterin Anne Loth spricht davon, dass wichtige Entscheidungen anstehen.

Nur ein einziges Thema steht auf der Tagesordnung des Ausschusses für Schule und Soziales, der am Dienstag, 18. April, 17 Uhr, in der Alten Drahtzieherei tagt. Es geht um die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans 2023, der die wichtigsten Daten, vor allem zur Entwicklung der Schülerzahlen, aufarbeitet und zusammenfasst. Der SEP, so die Abkürzung, liefert damit die Grundlagen für Diskussionen und Entscheidungen zur Zukunft der Wipperfürther Schullandschaft.

Der Wipperfürther SEP wurde erstellt vom Augsburger Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS). Diplom-Statistiker Christian Rindsfüßer wird bei der öffentlichen Ausschusssitzung das Zahlenwerk vorstellen und erläutern.

Junge Wipperfürther verlassen ihre Heimatstadt nach der Schule

Der SEP wirft zunächst einen Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahl der Hansestadt. Von 1991 bis 2006 stieg diese Zahl kontinuierlich an, bis auf 23.616 Einwohner, um dann wieder zu sinken.

2021 zählte Wipperfürth noch 20.879 Einwohner. Im Vergleich zum NRW-Schnitt leben in der Hansestadt überdurchschnittlich viele Frauen und Männer zwischen 55 und 65 Jahren, aber unterdurchschnittlich viele zwischen 18 und 55 Jahren. Das liegt vor allem daran, dass viele junge Wipperfürther nach der Schule ihre Heimatstadt verlassen und nur zum Teil später zurückkehren.

Oberbergischer Kreis hat eine der höchsten Geburtenziffern NRWs

Von größter Bedeutung ist die Zahl der neu geborenen Wipperfürther. Bis 2008 lag deren Zahl stets über beziehungsweise um die 200 Kinder pro Jahr, 2015 waren es nur noch 171. In den Folgejahren stieg die Zahl der Geburten aber wieder an und lag 2021 bei 213.

Interessant in diesem Zusammenhang: Der Oberbergische Kreis weist eine der höchsten Geburtenziffern in ganz NRW auf. Im Durchschnitt bekommt eine Frau hier 1,79 Kinder, das bedeutet Rang drei in NRW.

Schulentwicklung in Wipperfürth – nur unsichere Prognose über künftige Schüleranzahl

Für die weitere Schulentwicklung der Hansestadt ist vor allem eine Prognose der künftigen Schülerzahlen wichtig – auch wenn diese mit Unsicherheiten behaftet ist. Die Statistiker gehen davon aus, dass die Zahl der Grundschüler in den kommenden Jahren deutlich steigt, dann aber, ab 2030 aber unter den heutigen Wert sinken wird – aufgrund der geringeren Frauenzahl, die dann als Mütter infrage kommen.

Betrachtet man die einzelnen Grundschulen, so fällt auf, dass die KGS Agathaberg in den vergangenen Jahren deutliche Einbußen erlitten hat, von 92 Schülern im Jahr 2018 auf 60 Schüler im vergangenen Jahr, währen die GGS Kreuzberg deutlich zugelegt hat (91 im Jahr 2018, 110 im Jahr 2022). Der Schulstandort Agathaberg könnte damit schon bald infrage gestellt werden.

Wie soll Wipperfürth seine Schullandschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten aufstellen? Im Vorwort zum SEP 2023 betont Bürgermeisterin Anne Loth, dass wichtige Entscheidungen anstehen und man gemeinsam zu tragfähigen Lösungen kommen müsse. Der Schulentwicklungsplan soll dafür die Grundlage liefern.


Hintergrund

2018 wurde der Wipperfürther Schulentwicklungsplan zum letzten Mal auf einen aktuellen Stand gebracht.

Doch die Zahlen von damals sind nicht mehr aktuell, denn in den vergangenen fünf Jahren sind die Geburtenzahlen deutlich gestiegen. Das hat unmittelbare Auswirkungen, zunächst vor allem auf die Grundschulen.


„Wie war’s in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.

Rundschau abonnieren