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Zu wenig Wasser, kein GeldCampingplätze an der Bevertalsperre haben ein Problem

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Das Foto zeigt den Campingplatz Käfernberg, im Vordergrund die Bevertalsperre, die derzeit viel zu wenig Wasser führt.

Der braune Uferstreifen, wie hier am Campingplatz in Käfernberg, zeigt es an: Die Bever führt derzeit viel zu wenig Wasser.

Die IG Zeltplätze betreibt an der Bever zwei Campingplätze. Doch der Wasserstand ist sehr niedrig und es fehlt an Geld für Investitionen.

Als Wassersportparadies ist die Bevertalsperre im Kreisnorden eigentlich ein Magnet weit über Oberberg hinaus. Vor allem an den Sommerwochenenden strömen üblicherweise tausende Besucher hierher. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Weil es in den vergangenen Monaten viel zu trocken war, liegt der Füllstand aktuell nur noch bei 30 Prozent, ähnlich sieht es in der benachbarten Wuppertalsperre aus.

Bereits im Juli mussten alle Bootseigentümer auf Anweisung des Wupperverbandes alle Boote aus dem Wasser holen, weil der Wasserstand an den Stegen und der Slipanlage zu niedrig war. Für viele Wassersportler war die Saison damit schon vorbei. Der Oberbergische Kreis verhängte zeitweise ein Badeverbot in der Bever aufgrund giftiger Blaualgen, das schreckte die Besucher ab. Dass dieses Verbot schon bald wieder aufgehoben wurde, haben viele nicht mitbekommen.

Zeitweise galt ein Badeverbot

Doch nicht nur die ausbleibenden Gäste und damit fehlende Einnahmen machen der Interessengemeinschaft Zeltplätze (IGZ) Bevertalsperre zu schaffen. Der Verein bewirtschaftet die Campingplätze in Großberghausen – in unmittelbarer Nähe zum Ausflugslokal „Zur zornigen Ameise“ – und in Käfernberg. Die IG Bever hat das Areal langfristig gepachtet, es gehört verschiedenen Eigentümern, einer davon ist der Wupperverband.

Die „Bergische Morgenpost“ aus Hückeswagen hatte als erste über die Probleme des Vereins berichtet. Andreas Schröder ist Vorsitzender der IGZ Bever – hauptberuflich arbeitet er als Bauamtsleiter der Stadt Hückeswagen. Die Satzung der IG Bever legt fest, dass der Bürgermeister Vorsitzender des Vereins ist, er kann dieses Amt aber wie geschehen delegieren.

Hohe Investitionen wären nötig

Im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt Schröder die großen Probleme, mit denen der Verein zu kämpfen hat. Sinkenden Gästezahlen stehen steigende Lohnkosten gegenüber, rote Zahlen sind die Folge. Vor allem fehlt dem Verein Geld für dringend nötige Investitionen, etwa im Sanitärbereich. Alleine für Sanierung der Elektrik rechne man mit einem „niedrigen sechsstelligen Betrag“, so Schröder. Geld, dass der Verein nicht hat. Die Preise zu erhöhen, sei keine Lösung des Problems.

Für die Stadt Hückeswagen ist die Bever ein touristisches Aushängeschild. Deshalb sucht man im Rathaus nach Fördertöpfen, doch diese Suche sei bislang leider erfolglos geblieben, bedauert Andreas Schröder. „Es passte alles nicht.“ Die Stadt Hückeswagen ist selbst in einer schwierigen finanziellen Lage. Investitionen in den Tourismus wären freiwillige Ausgaben. Darum habe die IG jetzt auch die Eigentümer angeschrieben und sie über die schwierige Situation informiert, sagt Schröder.

„Es finden zurzeit sehr intensive Gespräche statt“, teilt der Wupperverband auf Anfrage unserer Zeitung mit. Nur gemeinsam werde man eine Lösung finden. Der Wupperverband finanziert sich selbst genossenschaftlich über seine Mitglieder (Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet).

„Als Mitglied diskutieren wir gemeinsam mit dem Vorstand der IGZ Bever zurzeit unterschiedliche Lösungsansätze. Einerseits ist die finanzielle Lage der IGZ Bever prekär, andererseits ist uns allen daran gelegen, im Sinne des beliebten Ausflugsziels Bever-Talsperre und dem großen öffentlichen Interesse an den Themen Erholung und Freizeit an dieser Talsperre gemeinsam ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln“, heißt es vonseiten des Wupperverbandes. Zurzeit sei es allerdings noch zu früh zu erkennen und zu sagen, in welche Richtung es gehen könne.